Herzlich Willkommen auf der - P a n A m e r i c a n a - ruhig und stetig zieht ein Radwanderer seine Bahn

Ankunft
Ankunft
Mitternachtssonne
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eisig
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Wueste im Norden
Wueste im Norden
In Hollywood
In Hollywood
Crater-Lake
Crater-Lake
Californische Kueste
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spaet und schoen
spaet und schoen
Im Yosemite-NP
Im Yosemite-NP

ALASKA

01.06.2003 Anchorage ."The Eagle has landet" im warmen , sonnigen Anchorage. Mit dem runden Tritt klappt das noch nicht, weil das Rad ja noch Halbe/ Halbe ist. Es gruesst ein mueder LUPUS, der froh ist endlich hier ZU SEIN

14.06.2003 Glennallen .Mit abklingender Bronchitis in Glennallen gelandet .
Nach furiosem Auftstieg von Valdez in der Frueh 4 Uhr, Highnoon den Thompsonpass genommen, um nach weiteren 4 Stunden in der Alaska-Rendevouz-Lodge Quartier zu machen. Einen Salat nach Art des Hauses und eine Dusche fuer 3$ genommen. Welch ein Luxus! Am naechsten Tag zum Squirrel-Creek Campground und dabei vom Leichtsinn befluegeln lassen und die Abfahrten bei bruellender Hitze mit zuviel Kuehlung genossen. Die Panoramen wirken surreal, man radelt im Indianerfilm und doch ist es keiner. ( Fotos kann ich hier leider nicht hochladen und dass wird sich bis Vancouver auch nicht aendern , leider) Also bis Tok in etwa 5 Tagen! Gruss Lupus

21.06.2003 Tok. Gestern in Tok nach gemaechlichen 17 Meilen gelandet . Die Zwischenstation bei einbrechendem Regen war ein Muss und Gluecksfall zugleich. "J" der Grocier und Hunt-guide, liess es sich nicht nehmen ein Festzelt zu offerieren, so dass das eigene Zelt trocken bleiben konnte. Zeltplatz und Cafe gratis , dazu zum Fruehstueck Red Salmon Lachs aus dem Copper- River frisch vom Grill. Dann 45 milen bis zum Eagle Creek und jetzt hier. Der Duft dieser Fichtenwaelder ist besonders nach dem Regen wahnsinnig intensiv. Wuerzig, kraeftig, kienig , ist eben etwas anderes als Ba-Du-San. Morgen geht es nach Haines zur Glacier-Bay, dann von Juneau hoch nach Whitehorse. Das heisst Bericht gibt es erst wieder von dort , also in 3 Wochen etwa. Bis dahin gruesst ein immer noch verrotzter Lupus

KANADA

25.06.2003 Beaver Creek . Gestern unterwegs zwei Bikefreaks in Gegenrichtung getroffen, Gal aus Manchester und Alexier aus Montpellier (auf Liegerad mit Haenger) und dann in Beaver Creek im kanadischen Yukon eingetroffen und im Waschsalon mit Tankstelle, der auch den Campground verwaltet einen Internetanschluss gefunden. Das Ereignis des Tages war dann mein erstmaliger Gebrauch eines Waschsalons. Mit Hilfe einer bezaubernden Jayne habe ich diese Monsterdinger , die auf einem technischem Niveau einer Miele von 1920 sind (mit Ruehrrad, wie die WM 66) in Gang bekommen und halbwegs saubere Waesche erhalten . Morgen geht es nach Haines Junction, eine 6 Tagesstrecke ohne Einkaufsmoeglichkeit. Also bis dahin Euer Lupus

1.07.2003 Haines Junction . Das wunderschoene Pine-Valley ist durchquert, dabei immer den Regenunwettern entwischt. Gestern erster Baerenkontakt an der Strasse. Waehrend die Pick Up-Fahrer in ihren Blechkisten sitzen und fotografieren , nutzt man deren vermeintlichen Schutz und radelt ohne Hast, aber mit ziemlichen Fracksausen, den ich ich ja auch garnicht anhabe, vorbei. Heute ist hier Nationalfeiertag mit kleiner Parade (leider ohne Cheerleaders), Barbeque und abends Indianertanz. Morgen gehts dann ueber den Pass nach Haines, um kalbende Gletscher zu gucken und vielleicht auch Wale. Also in fuenf Tagen gibts neuen Report. Gruss Lupus

05.07.2003 Juneau . Gestern in Haines, puenktlich zum Independence-Day eingetroffen. Nach exklusivem Halibuttabendessen mit Michael einem Deutsch-Kanadier, den ich unterwegs und nun wiedergetroffen habe, ein Amber-ale getrunken . Wer 3 Tage nur Griesbrei, Weissbrot und Spaghetti gegessen hat, der weiss wie koestlich dass schmeckt! Danach Feuerwerk fuer die Unabhaengigkeit und dann ab in die Falle. Der 3-Tagesritt von Haines-Junction nach Haines (247km) war doch ziemlich kraftzehrend. Beim Anstieg und auf dem Hochplateau heftigster Gegenwind. Zur zweiten Nacht, kurz vor dem einregnen in einem Shelter, zu deutsch: Schutzhuette untergekommen. Ein Ofen und Pritsche, kein Zeltaufbau, im Trockenen und windgeschuetzt Spaghetti kochen , was will man mehr! Am naechstenTag 108 Kilometer fast nur Abfahrt mit zwei heftigen 10 und 12 Prozent Rampen (die aber mit Rueckenwind) von 1100 Metern auf Meeresnull. Am naechsten Morgen auf die Faehre nach Juneau, der Hauptstadt Alaskas! Gleich nach der Ankunft einen Campground gesucht, der jetzt ein Baseball-Feld ist. Also vor Enttaeuschung gleichmal einen Hamburger mit extra Fritten fuer 15 $ reingestopft (ging gut) und um dann nur 6 milen zurueck, im Hostel (10$ die Nacht) einzufliegen. Warum nicht gleich so??? Habe hier den freien Internetzugang die Nacht durch zugehackt und werde gleich mal zum Ferryterminal gehen und versuchen eine Gletschertour zubekommen. Es ist jetzt hier Sonntagmorgen, der 6.July um 6.45 Uhr und werde mir jetzt noch einen Tee kochen und dann gehts los. Tschuess Euer Lupus
11.07.2003 Juneau . Die Gletschertour in den Tracy-Arm war ein Traum. Auf der Rueckfahrt nach Skagway Wale prusten gesehen, glaube aber nicht das die Fotos das hergeben (leider)Skagway ist ein Touristennest mit lebendiger Westernidylle und alle haben Spass daran und ich auch. Hier startete auch Jack London seine Reise ueber den Chilkoot-trail nach Dawson, dem Ruf des Goldes(Wildnis) folgend. Eine Schmalspurbahn fuehrt ueber den White- Pass zur kanadischen Grenze, ausgebucht und sehr sehr teuer, so habe ich den Bus nach Whitehorse genommen und konnte Euch so noch schreiben. Zu spaet in die Schuhe gekommen und bei bruellender Hitze hochzukurbeln war mir dann doch to much. Die Berge rennen ja hier nicht weg, muss ich also garnicht traurig sein. Von Whitehorse morgen Euer Lupus

12.07.2003 Whitehorse . Nette Stadt(?) Sieht auf den ersten Blick natuerlich nicht so aus , aber aussehen muss es ja nicht. Kommt drauf an was man erlebt und das waren zur noontime Songwriter im Park und abends Rodeo. Nach absingen der kanadischen und amerikanischen Hymne das Wort Gottes noch gehoert und dann gehts los . Zuerst mit dem Clown und dann Bullriding und aehnliche Dinge wie Kaelber mit dem Strick fangen. Habe an diesem Wettbewerb nicht teilgenommen, weil ich dann 3 Tage bleiben muesste. Bin mir sicher, ich haette die Lacher ganz auf meiner Seite. Das drum herum war mindestens genauso funny. Schaschlickspiess und Pizza essen und dabei die Hosen bekleckern. Eine Esskultur hier! Das Highlight des Tages war der Besuch beim besten Fahrradschrauber des Yukons, Philipp LeBlond. Habe mal kurz Speichen gratis nachziehen lassen. Der schraubt echt bis Mitternacht und geht dann mit seiner Fahrrad - Rikscha besoffene Leute nach Hause karren um ueberhaupt etwas zu verdienen. Seine Bude voll mit kuriosen Fahrradteile-Mobiles. Fotos muss ich leider immer noch schuldig bleiben. Vielleicht gibt es ja hier einen Foto-Brenner und dann steht noch ein kleiner MTB-Exkurs in den Miles-Canyon an. Also dann bis in einer Woche aus Watson Lake. Euer Lupus

19.07.2003 Watson Lake . Gestern in Watson Lake nach 456 km aus Whitehorse angekommen und die letzten 24km ab Junction 37 ziemlich hart gekurbelt, nur damit ich Euch das hier funken kann.( und natuerlich etwas reichlicher Einkaufen und Essen) . Die Strecke ist ansonsten unspektakulaer, hat eher etwas von Maerkischen Waeldern , nur "etwas huegliger". Als Ereigniss vermelde ich jetzt die Ueberschreitung meiner ersten 1000 Meilen. Also trinkt ein Bier fuer mich mit und legt das Spendiergeld schoen bei Seite, damit ich nach meiner Rueckkehr auch was davon habe! Ich komme sonst naemlich nicht , das habt Ihr dann davon. Bei den ersten 1000 Kilometern hat mir der Wind beim Anstieg wohl das Hirn verblasen (das war auf dem Hoehenzug nach Haines). Deshalb heisst es im Englischen sinnfaelligerweise Headwind. Wenn man als Mann ohne Windstopperhose faehrt, wird das Gegenteil - Tailwind - durchaus auch sinnlich erfahrbar. Nun also Ruhetag in Watson Lake und eine Multi-Spektakel-Show ueber "Northern Lights" oder lateinisch "Aurora Borealis" angeschaut und wegen voelliger Uebersaettigung mit Gipsy-Salami (wie hier die Salamie nach ungarischer Art heisst) oefter eingeschlafen. Werde mir die "Nordlichter" dann mal live in Island oder Norwegen zu Gemuete fuehren. Morgen also geht es zur Junction37 auf den Cassiar-Highway Richtung Prinz Rupert. Mindestens 2 Wochen und Internet bis dahin eher nicht. Durchfahre dabei ein Gebiet mit der hoechsten Baeren-population des Yukon. Also helft mir mit Euren Gebeten und Wuenschen, dass ich da heil durchkomme. Und das hoert ja in ganz Nordamerika mit diesen Viechern nicht auf. Leider. Und anderes Getier ist auch nicht ungefaehrlicher, aber dazu spaeter und ausserdem: Bange machen gilt nicht. Euer Lupus

02.08.2003 Prince Rupert . Endlich im Internetcafe bei einer Torte namens "Chocolate Eruption", natuerlich mit Sahne und der Typ haut auch noch ne Ladung Sirup darueber, na ja, ich hab nichts gesagt, als Gast. Prince Rupert, eine kleines Hafenstaedtchen, wie Warnemuende, nur dass es dort keinen Campground gibt der mitten in der Stadt liegt, von Wald umgeben ist und auf dem Dammwild den Rasen kurz haelt. Ansonsten tiefhaengende Wolken und Regen wie in Irland. Wie recht doch manchmal Reisefuehrer haben! Die Tour von Watson Lake war hart aber wirklich sehr sehr schoen. Aber auch eine Tour der verpassten Gelegenheiten. So stellte sich in Dease-Lake heraus, dass es eine Boats- tour von Telegraph Creek nach Wrangell gibt. Eine kleine Wildwasserfahrt auf dem Stikine-River im Canyon Yellowstone- like, das waer es doch gewesen. Aber das Boot fuhr einen Tag vorher schon ab und das naechste erst am 5. August. Also sage ich mir, wer weiss was Du sonst verpasst haettest und strample weiter. Zum Beispiel die Campground- Betreuerin Margarete Klocker, die sonst auf dem Berg noch Hochlandrinder zuechtet und nach bayrischem Smalltalk noch kanadische Kirschen aus Teracce offerierte. Meine ersten Kirschen in diesem Jahr und nach vielen anderen, kann mich wirklich nicht mehr erinnern, aber an diese werde ich mich wohl lange erinnern. Also der naechste Anlauf um ein Boat nach Ketchikan zu bekommen. Dazwischen Ruhetag in Bell 2, nach Gegenwind durchradelten Tagen, was eine neue verpasste Gelegenheit produzierte. (Dort aber einen Extremsportler namens Erden Eruc kennengelernt. Er startet gerade radelnd seine 4 jaehrige Welttour, besteigt die sechs hoechsten Peaks, paddelt von Seattle nach Suedamerika und ueber den Atlantik und die ganze Kletterausruestung immer mit. Das alles in memoriam seiner Freunde, die an solchen Unternehmungen schon gestorben sind. Er scheint sehr optimistisch zu sein, er hat gerade geheiratet. Ein kleiner Truck, aber er hatte auch schon die entsprechenden Beine dazu.) In Meziadin Junction nach 94 km den alten Schulbus nehmend, auf nach Stewart -Hyder zum Baer-watching, wie diese Urviecher den Lachs aus dem Wasser schnappen, die Graeten krachen lassen, das Hirn und den Rogen goutieren und den Rest, den wir Menschen so sauberlich filetieren, einfach satt liegenlassen. In der Hoffnung , ein Boat zu erwischen das zufaellig nach Ketchikan fahren wuerde, den Bus nach Steward nehmend, inclusive Sightseeing, (Baer-glacier, 14 000 Jahre altes Eis neben Kiefern die keine 40 Jahre alt sind) um von Kathy Hickman zu erfahren, no Boat but perhaps Float-Plane. Aber auch sie konnte das Wetter nicht managen. Der hereinziehende Regen liess den Charterflieger nicht fliegen, das Postflufzeug ist natuerlich ein Tag vorher geflogen und fliegt erst wieder Montag und ist eh schon ausgebucht und ob das Wetter besser wird ist sowieso fraglich. Also am naechsten Morgen in den Bus, gleich durch bis nach Teracce, kleiner Stadtbummel und umsteigen in einen Greyhound-Bus und nach Prince Rupert und so drei Hammeretappen eingespart, die landschaftlich wenig spektakulaer sind. Aehnlich wie Thueringer Wald, nur groessere Huegel. So habe ich natuerlich tolle Abfahrten verpasst, der Lohn aufwaertsstrampelnder Radwanderer, doch man glaubt es kaum wie huegelig Gefaelle sein kann. Also auch den Regen im Bus genossen, ist doch auch was. Morgen also nun mit der Faehre nach Ketchikan den Totempfahlschnitzern und den Lumberjacks zugeschaut und dann auf nach Vancouver Island. Bis dann Lupus

06.08.2003 Prince Rupert . Heute wieder in Prince Rupert gelandet. Sitze auch gleich nach Kultur und Bildung im Internetcafe "Javadotcup" diesmal mit einer Torte namens "Rasperry Eruption" . In Ketchikan genau das getan , wie vorgenommen, bleibt anzumerken, dass das die erste Stadt in Alaska war in der auch sichtbar Menschen wohnten und lebten. Geschaeftsmaessig vorallem dann, wenn die Cruiseliner anlegen . Wenn die ablegen sind die Internetcafes auch zu. Die Holzfaeller-show war ganz witzig, unglaublich wie schnell die den Baum hochkommen. Bei den Indianer-Kuenstler-Schnitzern lauft klassische Musik bei der Arbeit. Welch wunderbare Klaenge.Soviel zu Ketchikan. Morgen tuckert die Faehre den ganzen Tag nach Vancouver Island. Also gibt es von Port Hardy keinen Bericht, es sei denn es passiert auf der Faehre was Exorbitantes. Tschuess Lupus

20.08.2003 Vancouver. Also auf der Faehre hat sich nichts exorbitantes ereignet. Von Port Hardy nach Port Mcneill und von dort gleich rueber nach Sointula auf Malcom Island. Sie wurde von finnischen Einwanderern zu Beginn des vorigen Jahrhunderts in sozialer Gemeinschaft besiedelt. An einer malerischen Bucht mit gratis Campingplatz Wale prusten hoeren und zusehen wie Killerwale die Flossen durchs wasser schieben. Dann noch dem Orcafest in Port Mc Neill beigewohnt. Ersatzfasching - Parade fuer Erwachsene und Verkleidungsumzug +Kinderfest fuer die Kids. Ausnahmslos Jungs aller Altersgruppen beteiligten sich am Mountainbike Kids Race, was sich unter anderem als Fahrradweitwurf herausstellte. Ein Praeventivprogramm fuer Zerstoerungswut eigener Art. Alle waren mit viel Spass dabei und zu gewinnen gab es Fahrradschlauche - und Maentel. Was sich sonst noch aendert wenn man nach Sueden faehrt: man trifft auf platt gefahrene schlangen , eingerollte Froesche im Zelt, nackte Schnecken, es wird dunkel zur Nacht , man kann die Sterne sehen, man braucht die Taschenlampe und verbraucht Batterien. Ab Campbell River taucht dann die westlich zivilisierte Welt auf und es gibt einen Fahrradladen namens 'Spokes". habe dort meinen angebrochenen Hebiestaender gegen ein Billigmodell ausgetauscht. Man trifft trotzdem auf freundliche , hilfsbereite Leute. So z.B. Dwayne der nach kurzem Smalltalk nochmal zurueckkam um das Grundstuck seiner Grosseltern als Campingplatz anzubieten. Der naechste waere dann doch noch ein Stueck weiter entfernt gewesen. Unterwegs nach Qualicum Beach an einer Austernfischerei haltgemacht, Berge von Austernschalen bestaunt und natuerlich Austern zum probieren kaufen wollen und von einem freundlichem Herrn gekauft bekommen. Dann ein nettes Plaetzchen an der Funnybucht gesucht und gefunden. Ein alter Bootsschuppen mit gestrandetem Bootswrack mit Blick auf die durch die Ebbe trocken gefallenen Austernbaenke. Dann die Dinger in der Pfanne gebrutzelt und mit Salz und mit meiner schon seit Prince Rupert fuer diese Zwecke gekauften Plastikzitrone gewuerzt. Sehr zart und muschelig. Von Qualicum Beach aus einen Abstecher zum MacMillen Park um den zweitgroessten Baum der Welt , einer Douglas-Fichte zu bestaunen. 79m hoch! Qualicum Beach, der Wohnort der bezaubernden Jayne, sie funkt aus Beavercreek das Fireweed ist over und der Schnee auf den Bergen nimmt zu, der Winter beginnt. Na ich bin ja jetzt im warmen, zu warm ! Also in der Hitze nach Nanaimo und von dort die Faere nach Vancouver genommen um mal wieder Stadt zu saugen. Nachts vom Faehrhafen ueber den Highway in die Stadt. Zum Glueck einen Biker getroffen der den Weg auch radeln musste und nicht von der Seite wich, bis das Ziel nah war. Im Hostel am Jericho Beach untergekommmen und die ueblichen Stadterkundungen vorgenommen. Morgen gehts zurueck nach Nanaimo um den Rest der Insel zu erkunden. Von Victoria gehts dann mit der Faehre nach Seattle. Von dort dann wieder Neuigkeiten, also in etwa einer Woche Euer Lupus

USA

18.09.2003 San Francisco. So nun endlich mal wieder Neuigkeiten fuer Euch , fuer mich ist das ja alles schon Vergangenheit. Ihr werdet Euch sicher wundern wie ich nun so schnell hier in "Sanfran" bin, aber alles der Reihe nach.
Zurueck nach Nanaimo und gleich rueber nach Salt Spring Island. So eine Kuenstler Kolonie oder fuer Leute die sich dafuer halten. "Change your life" und "Organic Food", wird auch von den einheimischen Touris als exotisch und bedeutend wahrgenommen. Einen Radler mit Sohnemann aus Victoria getroffen , der sein Haus als Unterkunft anbot. Dann einen der schoensten Campingplaetze der Reise im Ruckl-National-park gefunden. Alles sehr grosszuegig in die Natur eingebettet. Von dort dann nach Victoria. Eine lebendige Stadt (Hauptstadt von British Columbia) mit imperialem touch. Dann rueber in die Staaten nach Port Angeles, die Kueste des Olympic-National-Park inspiziert, und auf einmal ist es Herbst. Es wird abends doch recht kuehl und der Nebel zieht ein. Ein wahnsinns Phaenomen, wie die Nebelschwaden ueber dem Wasser haengen. Nachts tuten staendig die Nebelhoerner der grossen Frachter. Hat echt was Unheimliches. Gegen morgen 10 Uhr zieht dann der Nebel langsam wieder raus. Und dann wird es wieder knall heiss, aber die ersten Blaetter fallen. Nun weiter nach Seattle und die kurze Ueberfahtrt am Labour-day gratis genossen, wenigstens auf dem Wasser muss man nicht radeln. In Downtown angekommen, dann 1,5 Stunden zu meiner ehemaligen Nachbarin aus der Kinder-Jugendzeit geradelt. Also eine Erkenntnis der Reise ist: D i e W e l t i s t s e l t e n f l a c h. Auf Grund dieser Erkenntis und des Nebels an der Kueste ist der Gedanke gereift per Car-sharing doch mehr zu sehen als nur Kuestennebel. Martin, ein Daene , den ich schon im Hostel in Vancouver getroffen habe, ist eingestiegen und so haben wir den Vulkan Mount Saint Helen, der sich 1980 die halbe Kraterwand weggesprengt hat besucht, die Cascades durchkreuzt, den Craterlake, und den Redwood-National-park. Natuerlich haben wir uns es nicht nehmen lassen die Touri-attraction wahrzunehmen und durch so einen Baum durchzufahren. "Man, sind die dick man!" Durchs Napa- Wein Tal Californiens nach "Cisco". Die Golden Gate Bridge natuerlich im vollen Nebel passiert. Im City- Hostel eingecheckt und den naechsten Trip mit Martin organisiert. Jetzt die grosse Schleife in die Yellowstone-, Archer-, Bryce-, Grand Canyon-Parks. Das abzuradeln , dafuer reicht selbst ein doppeltes Visum nicht aus. Salt Lake City und Las Vegas werden von uns nicht verschont. Ziel San Diego. Cisco ist wirklich sehr quirlig, viele ausgetickte Leute, nicht zuletzt durch Alkohol und Drogen . Nochmehr Obdachlose und Versehrte als in Seattle oder Victoria. Reden laut vor sich her oder stossen mir nicht verstaendliche Laute aus, aber manchmal telefonieren manche Leute bloss mit unsichtbarem Headset. Also alles direkt nebeneinander, ueberall in der Stadt. Alles bunt und laut und doch in sehr angenehmen Dimensionen. Man fuehlt sich irgendwie zu Hause. Natuerlich Cable-Car gefahren und sich raushaengen lassen. Also Cisco ist echt hilly. Am Sonntag zuvor war hier ein Radrennen und selbst ein Toursieger wie Lance Armstrong hat hier aufggegeben. Eine Boatsfahrt rueber nach Alcatraz musste natuerlich auch sein. Jetzt reicht es aber auch und morgen gehts los in Richtung Salt Lake City. Bis demnaechst . Euer Lupus

26.09.2003 Idaho Springs . Es ist uns gelungen einen guten Deal mit dem Autovermieter zu machen und so sind wir schon eine Woche auf Achse. Der Yosemite National-park mit seinen kahlen Felsen , auf denen sich dann ab und zu Baume ansiedeln. Es wundert einen wie sie dort Nahrung und Halt finden. Dann Richtung Salt Lake City. Also Steppenwueste im Wechsel mit Mondlandschaft. Ein Campground am Ufer des Walkerlakes ohne Wasser aber mit Schattendaechern fuer Picnicktables in einer Steinwueste wurde von Martin abgelehnt und so sind wir weiter um letztendlich das Zelt auf dem Fairground eines Pferdemarktes aufzuschlagen. Dann in Salt Lake City geschlagene 2 Stunden den angestrebten Zeltplatz gesucht. In Punkto Ausschilderung gibt es hier extremen Nachholebedarf. Also von der Stadt nicht viel gesehen, also weiter Richtung Yellowstone Park. Und der war wirklich ein Erlebnis. Die Geysire sprudeln in kristallklarem gruenenem oder blauen Wasser vor sich hin, man moechte am liebsten hineinspringen. Doch dazu muesste man schon ein ziemlich abgebruehter Bursche sein. Echt hot! Dagegen sind die Naechte in 4000 Metern Hoehe doch schon etwas maifrisch. Das Auto war vereist und wir auch. Das hat die in der frueh durchziehende Bueffelherde aber nicht gestoert. Die Vorstellung von grasenden Buffalos in 2 Metern Entfernung ist nur im nachhinein funny. Da spuert man die geballte Kraft von Urviechern. Von dort aus in Richtung Rocky Mountain National Park. Auf Grund schon beschriebener Ausschilderungsschwierigkeiten sind wir mitten in der Praerie haengen geblieben. Zwei kleine Jungs in der unvorstellbaren Weite der Praerie in einem kleinen (Indianer)zelt. Ein Kindheitstraum wurde wahr. Es fehlten eben bloss die Indianer und Bueffel. Ein Sternenhimmel so klar, das man die Milchstrasse richtig sehen konnte. Wenn man jede Sekunde einen Stern zaehlen wuerde, dann brauechte man 3171 Jahre um sie alle gezaehlt zu haben. Da waere ich dann im Jahr 5174 fertig. Das ist mir dann doch etwas zu lange und so sind wir weiter zum Rocky Mountain National Park. Nicht sonderlich spektakulaer, wie der Schwarzwald nur eben nicht so hoch. Ab der Baumgrenze dann , wie der Name schon sagt , rockig. Also weiter nach Denver und es gleich wieder verlassen. Das Hostel war zu verkeimt und die Stadt irgendwie in Downtown glatt und shoppy. Ein Greuel nach so schoenen Eindruecken. So haben wir beschlossen gleich weiter zu fahren und haben in Idaho Springs einen netten Ort zum bleiben gefunden. Am Abend dann ein echtes amerikanisches Steak gegessen, stand schon lange auf dem Plan, welch ein Genuss ! Nur ist es leider nicht so gross gewesen, wie ich es aus den Western her so kannte. Jetzt nur noch den Bikeshop und den Photoladen finden, dann kann es weitergehen, die Waesche ist bereits gewaschen ( diesmal ist der Labello in der Hemdtasche geblieben, und dass obwohl ich doch die Hose so gruendlich kontrolliert habe). Das sind eben die Dinge die man an solch ruhigen Tagen so tut. Uebermorgen geht es Richtung Archerpark weiter und die Wueste und Las Vegas ruecken naeher. Bis bald Euer Lupus

12.10 2003 Santa Monica. Man, ist das schwierig all diese Eindruecke der letzten Woche zu rekapitulieren. Am besten ist es immer wenn es unvorhergesehen Basic-camping ist. Im Arches-park sind wir nicht durch alle Steinboegen gewandert, es ist schlicht zu heiss fuer derlei Anstrengungen. Im Canyonland herrlichen Sonnenuntergang genossen den Black Canyon mit etwas flauem Gefuehl beklettert, bis 250 meter tief, das reicht dann. In Mesa Verde die Bauten der Pueblos besucht. Die sind zum Teil in Felshoehlen eingearbeitet. Im 13. Jahrhundert haben sie dann irgendwie damit aufgehoert und sind einfach weggegangen. Beim durchkreuzen einer Mondlandschaft eine Organic-Farm besucht und echt European-Style Brot mit eigen produziertem Pesto genossen. Mitten in einer Mondlandschaft, das ist so aehnlich als wenn man im Braunkohlen-Tagebau beginnt Kartoffeln zu pflanzen. Voellig verrueckt und schoen. Der Bryce-canyon ist sehr touristisch erschlossen und so fotografiert man schnell Japanese-like alles ab um dem zu entgehen , dabei staunt man immer wieder was die Natur an Varianten und faszinierend Schoenem hervorbringt. Am Powell-lake Station gemacht und wieder der Eindruck man sei auf einem anderen Planeten . Voellig klar, das hier Enterprise und Startrek entstanden sind . Geradezu zwingend. Dann ein Stueck ueber die Route 66, nach Las Vegas. Am Hooverdamm - Lake uebernachtet und es war das erste mal heiss in der Nacht. Irgendwie wohltuend nach der Maifrische in den Bergen. In Las Vegas selbst ist nur der Boulevard von Interesse, und das preagt sich auch nur maessig aus. Was ich sehen wollte habe ich gesehen. Das "Venezien" , da kann man doch tatsaechlich mit Gondeln auf dem nachgebauten Canale Grande schippern. Fuer Amis ist das natuerlich irgendwie exotisch und anheimelnd zugleich, im Gegensatz zu den hier sehr verbreiteten Standardzweckbauten oder Rolling Homes. Natuerlich irgendwie verueckt sich das als Europaer anzutun, aber es ist ja nicht uninteressant zu gucken wie die Anderen gucken. Auf dem Weg zum Joshua-Tree-park die Mojavewueste durchkreuzt und dort auch uebernachtet. Diese trockene Weite wird vom SantaFe-Express durchschnitten. Am naechsten Tag haben wir mit einem kleinen Loop den Joshua-Tree-Park durchkreuzt, waeren auch gern laenger geblieben , aber saemtliche Campingplaetze waren full. Also weiter durch die Nacht nach Los Angeles und da bin ich nun. Voellig erledigt und muede durch die Masse der Eindruecke. Nach einem Tag Pause und schlendern am Strand eine kleine Sightseeing tour duch Hollywood gemacht und den Walk of Fame selber belatscht und am Abend ein Konzert des Santa Monica Symphony Orchesters besucht. Es wurde Kramer, Liszt und Beethoven gegeben und das war nicht nur fuer Hostelgaeste gratis. Heute auf den La Habra Hights Lois besucht, mein Paket abzuholen. Sie empfing auf der Terasse am Swimmingpool zum Brunch. War echt koestlich. So etwas wie Nudelauflauf mit Salat und Olivenbrot , als Dessert ein Pie der es in sich hatte. Werde sie bestimmt in Ihrem anderen House besuchen , nahe San Diego, da bin ich dann morgen . Also bis denne Euer Lupus

22.10.2003 San Diego. So nun bin ich schon ein paar Tage hier und fuehle mich hier im Hostel im Ortsteil Point Loma sehr wohl. Schattiger Garten mit mit vielen bequemen Sitzmoebeln und vor allem Platz fuer Fahrraeder. Das war im Downtown Hostel nicht so, da muss man dann das Rad 3 Stockwerke hochasten. Hier ist alles in kleinen und ruhigen Dimensionen gehalten und man hat Ruhe und Platz seinen ganzen Krempel nocheinmal zu ordnen. Doch auch die Gegend erkundet und in Oceanside Keith und Lois besucht. Mein einrollen nach 40 Meilen ohne Gepaeck wurde von der Terasse aus mit Jubel begleitet. Nach der Verkoestigung der Leckereien noch andaechtig den Sonnenuntergang genossen. Grandios! Am Samstag war als Hostel-Veranstaltung Sushirollen unter fachfraulicher Anleitung von Naoko angesagt. Da hab ich mich fuer 3 Dollar gleich eingeschrieben . Und nun mach ich Euch eine "Californische Sushi-rolle" da tropft Euch der Zahn. Im Balboa-Park die spanischen Prachtbauten besichtigt und ein paar Museen abgearbeitet , vielleicht mach ich noch einen Besuch im Zoo, der soll ja echt "awesome" sein. Doch was ist hier nicht "awesome", die Preise sind es in jedem Fall. Wenn ich dann die Sachen geregelt habe, geht es naechste Woche rueber nach Mexiko. Euer Lupus

28.10.2003 San Diego. So nun sind hier fast zwei Wochen vergangen und jeden Tag hat man mit seinem Krempel zutun. Seit drei Tagen ist San Diego von Waldbraenden eingeschlossen und so wird es nicht wirklich hell, eher Novemberstimmung durch den Rauch und Ascheregen. Die Sonne zeigt sich nur als rote Scheibe, eine surreale Stimmung. Inzwischen sind noch andere Panamericaner eingetroffen und so werden wir: Jodie, James, Alvaro und ich gemeinsam, am Donnerstag, Mexiko entern. Das weitere, ob die Gruppe so bleibt, wird man sehen. Also naechste Meldung aus Mexiko. Euer Lupus

MEXIKO

05.11.2003 San Felipe. Wir haben erfolgreich ueber Tecate (wesentlich ruhiger und sicherer als Tijuana) die Grenze passiert und sind jetzt an der Ostkueste gelandet. Ich habe, um einigermassen das Tempo halten zu koennen, erstmal Gewicht an Ausruestung abgespeckt. So bin ich nur am Berg der Langsamste. In Ensenada haben wir Station gemacht und ein Paket losgeschickt. Mal sehen was davon ankommt. Die Strecke nach San Felipe war einigermassen komfortabel, doch morgen erwartet uns schon Asphaltflickwerk und uebermorgen 40km Waschbrett und Schotter. Und die Sonne sticht , obwohl die Temperatur angehme 20 - 25 Grad hat. Die Wuestenquerung ist dann schon mal ein Test fuer die anstehenden Pruefungen, die diese Reise noch so bereithaelt. Internet, also neuen Bericht, gibt es wahrscheinlich erst wieder in 3 Wochen. Seid gegruesst Euer Lupus

12.11.2003 Guerrera Negro. Gestern sind wir hier wohlbehalten, doch ziemlich k.o. hier angekommen und haben ein Motel zimmer genommen um den Luxus einer Dusche mit Warmwasser geniessen zu koennen. Die Schotterpiste hat doch ziemlich geschlaucht und ich bin nicht sicher ob ich das ohne die Gruppe durchgestanden haette. Allein fragt man sich wahrscheinlich eher, warum man sich das antut. Die 40 km Waschbrett erstreckten sich dann auf gut 120 km. Zudem war die Strecke fuer das jaehrliche Baja Crossrennen von Buggys und Cross-Motoraedern frequentiert. Also alles schoen aufgewuehlt und die Strecke fuer Fahrraeder eigentlich unfahrbar gemacht. (Es sei denn man ist Mountain -biker) Landschaftlich ist die Strecke sehr schoen und wir hatten sogar das Glueck in der Wueste eine partielle Mondfinsternis zusehen. War das daheim auch zusehen? So vom 7. zum 8. November? Jetzt sind wir auf der Baja California Sur und wir konnten die Uhr eine Stunde vorstellen. Das hat den Vorteil, dass es nicht so schnell dunkel wird zum Zeltaufbau. Naechste Nachricht wahrscheinlich in 2 Wochen aus La Paz oder Mazatlan. Gruss Euer Lupus

18.11.2003 Loreto. Bin so ziemlich fertig hier gestern angekommen. Hat mich doch , nach dem dem Verzehr einer Konserve Corned Beef, Montezumas Rache heimgesucht. und das schlaucht. Ich musste nach 47 Kilometern aufgeben. Es ging eigentlich nichts mehr. Bin quasi stehend Rad gefahren. Also nahm ich einen Truck. Der Fahrer namens Eli erklaerte mir die Welt und wollte natuerlich wissen wie ich sie so sehe. Dabei war mir eigentlich nicht nach plaudern zumute. Jedenfalls liebt er Mexiko, weil es ein freies Land ist. Nicht so wie die USA. Hier koenne man wenigstens beim fahren Bier trinken und Marihuana rauchen . Ist ja in den Staaten alles verboten. In Mexiko offensichtlich nicht. Die anderen waren schon drei Stunden spaeter da. Sie meinten der Rest von 75 Kilometern war eher downhill mit Rueckenwind. Aber selbst das haette ich nicht mehr gepackt, habe jetzt noch Fieber und morgen solls weitergehen. Ich weiss noch nicht wie das gehen soll. Ich berichte spaeter Euer Lupus

23.11.2003 La Paz. Die laengste Halbinsel der Welt ist nach 1521 Kilometern in 25 Tagen durchfahren (davon 75 per Auto) Also nun doch hier zuegig seit gestern angekommen, aber Montezumas Rache haelt noch an. Ernaehre mich hauptsaechlich von Bananen, ein Versuch mit Vollkost scheiterte. Trotzdem die 100 Kilometeretappen ganz gut ueberstanden, obwohl die Beine schwer sind. Das Klima wechselt hier auch schon oefter, man sieht es an der trockenen Wueste oder den Palmen und sehr grossen Schmetterlingen, leicht schwuel und tropisch. Morgen soll es dann mit der Faehre nach Mazatlan ruebergehen. Hoffentlich bleiben wir vom Hurrikan verschont, letzten Monat gab es hier drei. Also dann , naechste Meldung aus Mazatlan oder auch nicht. Euer Lupus

24.11.2003 Mazatlan. Also nun doch ein Lebenszeichen von mir. Der Aufbruch war hektisch, denn es stellte sich heraus , das Montags keine Faehre geht und bis Dienstag wollten wir alle nicht warten. Wir hatten keinen Hurrican und sind nicht untergegangen. Hatten aber zur Anfahrt zum Faehrhafen in Pichilingue starken Gegenwind, so das die 18 Kilometer recht beschwerlich waren und schon mal einen kleinen Vorgeschmack auf Patagonien aufkommen liess. Der Seegang war dann dementsprechend, so das Alvaro und Jodie ihr Lunch wieder aus dem Gesicht fiel. Nun sind wir hier wohlbehalten heute morgen angekommen. Es ist schwuel heiss und ich frage mich wie lange ich das in meinen langen Sonnenschutzklamotten aushalte. Guatemala ist noch weit, also etwa nochmal gut doppelt soweit wie die Baja. Alles ein Test und Abenteuer. Euer Lupus
25.11.2003 Mazatlan. Mein Zustand will sich nicht wirklich bessern und so bleiben wir alle noch einen Tag. Jeder hat etwas zu erledigen. Gestern waren wir zusammen Abendessen (fuer mich gab es Reis mit Tortillas) was ja auch schon mal eine Abwechslung im Speiseplan darstellt . Auf dem Weg zum Lokal ueberholte uns der jaehrliche COCA-COLA-Weihnachtstruck, der hier aus offenen roten "Kaefern" und halboffenen Cola-Flaschen-schwenkenden Weihnachtsfrauen besteht. Anschliessend so was wie Feuerwerk. Ist der Truck in der Heimat schon durch? Hier ist schon voller Weihnachtsbetrieb, mit aufblasbaren Schneemaennern und Plastikweihnachtsbauemen. Nur die schwuele Hitze und Sonne wollen nicht so recht dazu passen. Morgen solls dann weitergehen. James und Jodie gehen rauf nach Durango. Alvaro und ich gehen an der Kueste entlang nach Sueden. Vielleicht treffen wir uns ja alle in Panama wieder. Naechstes Ziel ist Puerto Vallarta und dann Acapulco. Bis denne Euer Lupus

30.11.2003 Puerto Vallarta. Nun sind wir heute puenktlich zum 1. Advent hier eingerollt. Ziemlich muede. Wir sind bei einem Freund von Alvaro untergekommen. Hinterher stellte sich raus, dass er fuer die Unterkunft bei seiner Schwester fuer uns bezahlt. Haette ich das gewusst, haette ich die Offerte nicht angenommen. Er hat schon ein teures Fruehstueck am Hafen spendiert. Die Amerikaner, die wir gestern trafen, haben uns fuer morgen zum Fruehstueck eingeladen, doch glaube ich nicht, dass wir die Raeder deshalb anfassen werden. Der gestrige Ritt bis kurz vor die Stadt, nach Bucerio war dann am Ende ziemlich hueglig (immer wieder auf 350 Meter rauf und runter) und das nach 90 Kilometern. Also Zeltaufbau war rein energiemaessig nicht mehr drinn und Dusche war noetig. Also Hotel, dafuer hat Alvaro jetzt Wanzenbisse heftigster Art. Auf der Strasse trifft man so manch exotisches Getier an und man ist froh, dass es meist schon plattgefahren ist. Pelzige Spinnen von 10 cm Durchmesser, braun-gelb gestreifte Schlangen, Guerteltiere und Leguane. Doch noch gefaehrlicher ist der Verkehr. Der ist tatsaelich eine Gefaehrdung des Lebens und die Wahrscheinlichkeit daran zu sterben wesentlich hoeher. Die Strasse ist gesaeumt von Unfalltoten, derer durch kleine Kreuze und Kapellen mit bunten Papierblumen und Plastikkraenzen gedacht wird. Es scheint aber Keinen an eine vorsichtigere Fahrweise zu mahnen. Im Tunnel konnte ich dann Alvaro fast plattgwalzt sehen. Es half ein Hechtsprung an die Wand. Rueckspiegel sind fuer Radfahrer ein muss! Weiteres spaeter Euer Lupus
02.12.2003 Puerto Vallarta. Gestern war hier grosse Prozession. Von den umliegenden Doerfern kommen die Bauern zu einer Art Ernte-Dank-Fest zu Ehren der Heiligen Jungfrau von Guadelupe nach Puerto Vallarta mit festlichen Trachten, Musik und Gesaengen prozessiert. Morgen geht es weiter, erstmal mit 40 km Anstieg auf 1500 Metern Hoehe in Richtung Acapulco. Das sind dann nur noch 1000 Kilometer bis dahin. und dann nur noch mal soviel und schon ist man an der Grenze zu Guatemala. Man o mann Euer Lupus

07.12.2003 La Placita . Ein Tag Ruhe in einem beschaulichen Dorf mit Internetanschluss. Gestern den ersten tropischen Regen erlebt und das, wo ich gerade die Waesche zum trocknen draussen haengen hatte. Es ist hier tropisch heiss zum Advent und die Leute feiern jetzt schon Weihnachten mit Krachern. Auf der Strasse unterwegs wechseln die Gerueche drastisch. Auffallend oft der Kadavergestank von verendetem Viehzeug. Kokospalmen und Bananenplantagen riechen ueberhaupt nicht oder nach Insektiziden. So jetzt nur noch 1000 Meilen, dann ist Guatemala schon erreicht. Naechste Etappe ist aber erstmal Acapulco. Bis dann Euer Lupus

15.12.2003 Acapulco . Gestern hier nach gemuetlichen 35km hier eingerollt und kurz vor der Stadt einen Ami Namens Tom getroffen , der sichtlich froh war noch andere Radler zu treffen. Die Mexikaner, auf ihren Rennraedern sind naemlich verdammt frueh unterwegs. Die konnte er nicht treffen. Aber der Umstand, das es hier mexikanische Rennradler gibt, laesst auf einen Bikeshop hoffen. Was man sonst so sichtet ist bestenfalls von Shimano aus den 70 igern , also Normalkette mit 6 Gangschaltung. Das Problem, wir haben ihn trotz Lageplan nicht finden koennen. Also probier ich es nachher nochmal und berichte dann. Euer Lupus
16.12.2003 Acapulco. Also heute nach nicht so langem nachforschen den oder einen Radladen gefunden der Shimanoteile neuzeitiger Art fuehrt. Die Jungs konnten sich sogar noch an mich vom Sonntag her erinnern. Also Kette und Kassette gekauft. Und jetzt schraub ich die ans Rad. Morgen gehts in Richtung Puerto Angel, also so in einer Woche Gruesse von dort Euer Lupus

20.12.2003 Jamaltipan . Gestern beim Start einen herrlichen Sonnenaufgang erlebt. Verdammt schnell schiebt sich der rote Ball ueber den Dschungel und wird dann auch schnell gelb und sendet seine heissen Strahlen erbarmungslos auf radelnde Menschen herab. Doch troestlich war die Begegnung zweier Schweizer (L)eidgenossen, Sandra und Christian die auch schon paar Kilometerchen hinter sich haben. Alvaro ging es nicht gut - wahrscheinlich burn out und so beschlossen wir fueher unterzukommen. Doch 2 Kilometer vor dem Ziel am Hang attackierte mich ein Bienenschwarm und ich hatte zu tun mir den Helm vom Kopf zu reissen und zu fluechten und mich der attackierenden Bienen zu erwehren. Downhill mit dem Rad ging nicht, dann haette ich die Bienen zu Alvaro geschleppt und der hat eine Bienenallergie! Also liess ich mein Fahrrad fluechtend mitten auf der Strasse. Jeglicher Wiederannaeherungsversuch war vergebens. sobald ich mich auf 40-30 Meter naeherte waren die Waechterbienen praesent und ich musste wieder den Rueckzug antreten. Alvaro musste tiefer gehen , da auch er von den Bienen observiert wurde. So konnten wir uns nicht einmal verstaendigen wie wir jetzt vorgehen sollten. Inzwischen drohte mein Fahrrad platt gefahren zu werden. Meine Idee mit einer Pappfackel Rauch zu erzeugen und mich damit dem Fahrrad zu naehern, konnte nicht greifen, da das Feuerzeug beim Rad war. Haltetnde Autofahrer, wenn sie denn hielten, schlossen die Fenster wegen der Bienen oder gaben zu versytehen, dass man hier besser weggehen sollte. Doch dann kam der Held des Tages: Alvaro in Vollschutz den Berg hochgestrampelt. (Regenjacke, Hose , Handschuhe, Sturmmaske und Moskitonetz) Das bei 37 Grad im Schatten! Er kam auf meine Hoehe und rettete dann mein Fahrrad. Die ganze Aktion hat uns eine Stunde Zeit gekostet und Alvaro hatte nun heftig Fieber. So waren wir froh in diesem Dorf Unterkunft zu finden und werden morgen gen Puerto Escondido starten. Fuer heute reichts Euer Lupus

22.12.2003 Puerto Escondido . An dem heutigen Tage meiner Geburt moegen alle traurigen Menschen in deutschen Landen daran erinnert sein, dass ab diesem Tage die Sonne die Zeit wendet und die Tage wieder laenger werden : ) ! Fuer mich tut sie das nun schon seit 45 Jahren. Es gruesst aus Euch aus der Sonne Euer LUPUS

25.12.2003 Santa Cruz Huatulco . Gestern sind wir hier nach kurzer aber sehr anstrengender Tour dem Feste entsprechenden Ort ( Der Stadt zum Heiligen Kruez zu Huatulco) eingetroffen. Alvaro ist ein wenig down, ist es doch nun schon sein zweites Fest fern der Heimat und den Lieben. Das steht mir ja noch bevor. Heute gabe es zum Fest Pellkartoffeln mit irgendeiner Art von Mayonaise. Deutlich etwas anderes als Nudeln. Geschenkt haben wir uns das Hotel und geniessen das heisse Wasser der Dusche. Natuerlich habe ich gestern alle meine Klamotten mal in die Waescherei gegeben, dem Feste angemessen. Ich sage Euch, da haette man auch noch eine kraeftige Bruehe von ziehen koennen. Morgen geht es schon weiter, das Hotel ist ausgebucht und ausserdem wollen wir ja Neujahr in San Christobal verbringen. Bis demnaechst Euer Lupus

27.12.2003 Salina Cruz . Das Fest ist vorbei und wir sind ziemlich fertig. Uns steckt irgend ein Fieber in den Knochen und die Gelenke Schmerzen . Entweder Ueberanstrengung oder was Anderes. Eigentlich unerklarlich nach einem Ruhetag und kurzen Etappen. Gestern, am zweiten Festtag, gab es was Einheimisches extra. Tamalis! In Bananenblaettern gekochter Maisbrei mit Fuellung. Die Fuellung war Leguan! Wenn mans nicht weiss, merkt man es garnicht. Angeboten wird das durch den Dorffunk. Ein mit Lautsprechern bestueckter Truck der durchs Dorf eiert und bekannt gibt, dass bei Frau soundso Tamalis zu haben sind. Ueber Dorffunk, also stationaere Lautsprecher wird auch bekanntgegeben wer demmnaechst zu dem einzig existierenden Telefon kommen soll, um seinen Anruf entgegenzunehmen (Man muss also seinen Anruf mit einem vorhergehenden Anruf ankuendigen.) So weiss jeder gleich Bescheid und es Bedarf keines Tratsches. Vieles erinnert hier an Nachkriegszeiten. Ein Dorf ohne Tomaten oder Kaese im Laden. Da erschlaegt man dann schon mal gern einen rumstrauenenden Leguan in seinem Garten. So ist das hier. Euer Lupus

31.12.2003 San Christobal . Habe versucht seit gestern Nacht alles auszuschwitzen, Fieberschuebe und Gelenkschmerzen, aber es es braucht wohl laenger. Jedenfalls bin ich nicht recht inspiriert, hier zur Zeit was zu schreiben. Oder ich beschreibe mal hier meinen Radleralltag. Es gibt da offensichtlich sehr romantische Vorstellungen , was meine Zeit hier angeht. Also um 5.00 aufstehen um mit dem ersten Tageslicht, das meint noch vor Sonnenaufgang, auf dem Rad zu sitzen und seinem Ziel entgegen-zu-"radeln". Natuerlich hat man am Vorabend das Fruehstueck und die Tagesverpflegung schon praepariert, damit so ein Fruehstart ueberhaupt moeglich wird. Damit sichert man sich so etwa 2 kuehle Stunden, wo man ein Drittel seines Tagespensums geschafft haben sollte. Ab 9 Uhr wird es "warm" und so ab 11 Uhr ist es heiss. Das meint zur Zeit an der Kueste in der Sonne 47 Grad. Da ist man doch froh hier in der kuehlen Jahreszeit zu radeln. Wenn man dann also sein Ziel so gegen 4 Uhr erreicht hat muss man nur noch Unterkunft, Nahrung und Wasser organisieren und dann ist es gegen sechs. Dann schnell kochen, bevor es ganz dunkel wird und dann ist man froh um 9 im "Bett" zu liegen. Und dann geht am naechsten Tag das gleiche ab. So einfach ist das . Ich sage Euch...
Jahreswechsel!
Zum Alten Jahr moechte ich mich bei allen Lieben und Freunden und wer sonst noch immer meine Reise begleitet, fuer den Zuspruch und die Ermunterung danken. Man spuert auf so einer Reise sehr, wie einem doch die Zuwendung gut tut, ohne die man dass hier wahrscheinlich nicht durchstehen wuerde. Dafuer seid bedankt und lasst in Neuem Jahr nicht nach! Euch wuensche ich, dass all Eure Hoffnungen und Traeume sich verwirklichen, auch wenn man dafuer manchmal ganz schoen hart ackern muss. Euer Lupus

06.01.2004 Tapachula . So, jetzt bin ich hier etwa 50 km von der Grenze zu Guatemala entfernt. Morgen werden wir nach Puerto Madero rollen und dort noch zwei, drei Tage abspannen . Alvaro steigt dann ins Flugzeug um dann in Cancun Verwandte zu treffen, die ihn extra besuchen kommen. Ja, ja sein Fahrplan hat uns ganz schoen gestresst. Ich werde dann nach Guatemala eiern und in vier Tagen am Lago Attitlan sein und mich dort fuer vier Wochen in einer Sprachschule einnisten und ganz wenig radeln : ) .
Jahresrueckblick:
Sieben Monate (10000km) meiner Reise liegen nun hinter mir, vierzehn (20000km) sollen es noch werden. Ich kann mir das eigentlich nicht vorstellen. Aber genauso wenig kann ich mir vorstellen, dass ich vor sieben Monaten durch Alaska geradelt bin. Bis jetzt war das mit das Beeindruckenste meiner Reise. 4200 Kilometer Mexiko liegen nun auch hinter mir. Doch landschaftlich, bis auf ein paar beeindruckende Sonnenaufgaenge ueber dem Dschungel und in den Bergen, fand ich es nicht so faszienierend. Vielleicht liegt es auch an dem Muell der ueberall am Strassenrand entsorgt wird und dem Dioxingestank, wenn die Leute denselben vor ihrer Huette verbrennen und dem permanenten Gestank von verwesendem Viehzeug. Den Besuch von Palenque, der alten Maya- Stadt, habe ich meiner Gesundheit geopfert. Aber dafuer wartet nun Tikal in Guatemala auf mich. Mal sehen wie es nun in der Dritten Welt wird.

08.01.2004 Puerto Maredo. So nun habe ich hier so fast alles erledigt, wie z.B. frischer Haarschnitt, um morgen einen neuen Abschnitt meiner Reise zu beginnen. Guatemala. Ich werde mich in 4 Tagen zum Lago Atitlan hinaufstrampeln und dann in einer Sprachschule einnisten. Vier Wochen lang und dann hoffentlich mit neuem Schwung Zentralamerika "erradeln". Danach werde ich mir erst Gedanken zu Suedamerika machen. Das heisst natuerlich nicht, dass ich mir jetzt keine mache, aber die Entscheidung wo und wie wird dann erst fallen. Wieso rede ich hier eigentlich von Zeiten die erst noch kommen? Hirnverbrannt? 41 Grad in der Sonne, 38 im Schatten Euer Lupus

GUATEMALA

09.01.2004 Choatepeque . Was Grenzen so trennen. Alles scheint anders zu sein. Die Strasse breit und alleenartig von Baeumen gesaeumt. Die Vegetation. Die Leute. Sie scheinen froh einen zu sehen und wenn man sie dann noch gruesst sind sie geradezu froehlich. Nur sicherer ist es scheinbar nicht. Gestern hat man einen Touristenbus ueberfallen und ein Mann musste sein Leben lassen. Ich will hier aber nicht dramatisieren, nur die Armut ist in der 3. Welt halt extrem. Man muss sich klar machen, dass man mehr in den Radtaschen hat, als manche Leute hier in ihrem Leben je besitzen werden. Irgendwo steht man in Gottes Hand. Man kann nicht wirklich was machen. Morgen gehts weiter die Berge rauf und uebermorgen wird es wohl extrem (3500 m) . Na das erzaehl ich Euch dann spaeter. Jetzt geh ich erstmal essen . Mal sehen was man in Guatemala so bietet. Lupus

12.01.2004 Panajachel . Nach heftigen Rampen den Anstieg zum Lago Atitlan San Lucas Toliman genommen. Zum Glueck wurde es nicht so hoch wie die Karte mir weissmachen wollte . Hoechste Hoehe war 1584 m. Die Rampen zwischen 10 und 16 Prozent. Bin dann lieber mit dem Boot weiter nach Panajachel. Morgen gehe ich nun entgegen meiner Planung nicht die alte Strasse ueber Patzun nach Antigua. Gerade auf dem letzten Ende sind die Gewaltueberfaelle sehr haufig. Das erzaehlte mir eine hier lebende Schweizerin, waehrend sie mir ihr Brot verkaufte. Sie meinte ich koennne doch Polizeischutz anfordern. Doch ich denke nicht, dass die 60 km im Schneckentempo neben mir herfahren werden. So gehe ich eben ein Stueck auf der Interamericana. Mal sehen ob ichs morgen bis Antigua schaffe. Lupus

15.01.2004 Santa Elen. Die letzten 2 Tage waren sehr von Organisation bestimmt, so das ich wenig Zeit und Musse hatte hier zu berichten. Also die Ausweichroute ueber Solola nach Antigua erwies sich als haertester Brocken. Auf dieser Seite des Kratersees steigt die Strasse bedeutend steiler und hoeher! Nach 12 km hat man eine Hoehe von 2200 Metern erreicht . 12 - 18 Prozentrampen! Ich glaube mindestens ein Drittel, wenn nicht sogar die Haelfte dieser Strecke musste ich schieben und man weiss nicht wirklich was mehr anstrengt. Nur eins weiss man, radfahren geht ab einer bestimmten Steigung mit bestimmter Laenge eben nicht. Nach diesem Abschnitt wurde es dann etwas besser, aber es ist dann doch recht kuehl da oben. 18 Grad mit heftigem Gegenwind. Kann ja nicht anders sein. : ( Man ist inzwischen auf einem Niveau von 2500 Metern. Als ich nach 44 km wieder eine Pause machte, es war inzwischen 13 Uhr, hielt ein Truck und ein Mario fragte ob er mich mitnehmen solle. Das war ein Geschenk Gottes. So konnte ich Antigua noch am selben Nachmittag erreichen. So habe ich noch Zeit gehabt zwei Schulen und Quartiere anzuschauen und zu vergleichen. Am naechsten Tag entschied ich mich fuer eine andere Schule und ich konnte das Quartier jetzt schon beziehen, obwohl ich ja erst ab Montag Schueler bin. Das Quartier ist ein Einzelzimmer mit eigenem Bad. Und die Dusche funktioniert sogar mit Warmwasser! Fuer hiesige Verhaeltnisse ein Oberluxus! Nun habe ich bis Sonntag Zeit mir die alte Maya-Stadt Tikal anzuschauen. Nach etwas Abenteuerlicher Busfahrt bin ich nun hier in Santa Elen angekommen und morgen frueh um 6 Uhr gehts mit dem Shuttle zur Maya - Stadt. Bericht vielleicht morgen. Lupus
16.01.2004 Santa Elen. So nun habe ich mir nach einem etwas verpatzten Morgenstart, das erste Shuttle fuhr ohne mich fuenf Minuten vor der Zeit, dann den ganzen Tag die alten Steine angeguckt, die die Mayas vor 2700 Jahren begonnen haben aufeinanderzustapeln. Das ist schon beeindruckend, wie die wohl in der schwuelen Dschungelhitze die Steine 87 Meter hoch bekommen haben. Tempel VI "Der Inschriften " habe ich auf Grund der Warnung des Auswaertigen Amtes und des Lonley Planet Guides ausgelassen. Zu Mittag fiel dann auch gleich eine schwer bewaffnete Hundertschaft Polizisten im Park ein. Bei der Hitze in dunkelblauen Klammoten durch den Dschungel. Frauen machen das hier offensichtlich auch gerne. Nun mir hats in meinem Tropenoutfit schon so gereicht. Am Spaetnachmittag habe ich noch Flores, die Inselstadt im Fluss besucht und nun bin ich platt. Morgen Mittag gehts zurueck nach Antigua. Dann ein Sonntag zum entspannen und dann bin ich " Hurra , ein Schulkind, und nicht mehr klein" Bis denne Lupus

22.01.2004. Antigua . Habe nun schon fast eine Woche in der Schule "Don Pedro de Alvarado" rum und bin nicht recht zufrieden mit der Atmosphaere dort. Morgen nehme ich Teststunden in einer anderen Schule und werde dann wahrscheinlich Montag wechseln. Aber es war auf keinen Fall umsonst. Vokabeln zu lernen ist ja nie umsonst. Aber so habe ich auch etwas ueber die Situation der Lehrer erfahren . Sie bekommen weniger als ein Drittel von dem was man fuer den Kurs bezahlt. Und von dem Kostgeld fuer Unterkunft und Verpflegung geht auch nicht alles an die Familie. Man sollte solche Schulen eigentlich boykottieren. Der Appell der Touristen - bueros, man solle doch Schulen mit Eigentuemern dieses Landes beruecksichtigen um nicht die " Auslaender" reich zumachen, geht natuerlich ins Leere, wenn man erfaehrt, dass die eigenen Leute ihre Landsleute hearter pressen als die "Auslaendischen Eigentuemer" Das fuer heute. Lupus
24.01.2004. Antigua . Nun hatte ich Freitag meine Teststunden in der Schule "Tecun Uman" und bin sehr zufrieden mit der Atmosphaere, der Lehrerin und ihrer Situation dort. Sie bekommen quasi das doppelte von dem , als in der Schule "Don Pedro". "Don Pedro" war ein Spanischer Conquestator, der den heutigen Nationalhelden der Gualtematecos Haueptling "Tecun Uman" und tausende andere Indigenos getoetet hat. Wie sich diese Schule diesen Namen geben kann wird mir wohl unverstaendlich bleiben. Wider erwarten ist Alvaro gestern schon eingetroffen . Voellig fertig, denn der "Rest" des Tages (40km) war der Anstieg nach Antigua bei hartem Gegenwind. Er wollte schon aufgeben, hat aber nichts zum uebernachten gefunden und so quaelte er sich die letzten 14 km den Berg hoch um mir meine neuen Reifen zu bringen. Danke Alvaro . Lupus
08.02.2004 Antigua . So jetzt erstmal seit langem wieder eine Zwischenmeldung. Alvaro ist am Dienstag von hier los und ist jetzt schon fast durch El Salvador durch. Wir hatten hier eine schoene Zeit . Letzten Sonntag hatte er Geburtstag. Mein Alltag, neben diesem Besuch ist voellig ueberfrachtet mit organisatorischen Dingen, wie z.B. Schuhe besohlen lassen. Das klingt eigentlich nicht sonderlich komplizert, ist es hier aber. Nach dem man festgestellt hat, das die Schuster kein Material haben, geht man selber welches kaufen, was sie eigentlich auch tun wollten aber nicht haben. Dann kommt man mit dem Material und dann bekommen sie kalte Fuesse oder es ist ihnen zu komplizeirt oder zu viel Arbeit und sie lassen es lieber. Dabei sollen sie doch nur einen neuen Absatz und eine neue Sohle mit Loch fuer die Klick-Pedalhalterung auf die Schuhe kleben. Mit dem Schneider, der mir einen neuen Hosenboden und neuen Reissverschluss in meine Alltagsradelhose machen soll, laueft die Nummer mañana, mañana! Die reversiblen Reissverschluesse fuer das Zelt besorgt er schon seit 2 Wochen in der Capitale. Ich hoffe es gibt kommende Woche Ergebnisse, sonst wird es eng, wenn das so weitergeht. Lupus
11.02.2004 Antigua . Es wird enger! Mit den Schuhen scheint es unmoeglich zu sein und der Schneider hat mir heute um 13.00 Uhr die Hosen zu 17.00 Uhr versprochen. Das Zelt zu Samstag, weil er ja Freitag erst in die Capitale muss, die reversiblen Reissverschluesse zu holen. Eigentlich sollte ja schon alles fertig sein. Die Hose vorgestern. Mal sehen was ich demnaechst so berichten kann. Lupus
15.02.2004 Antigua . Die hose habe ich jetzt wieder mit neuem Hosenboden und Reissverschluss. Das Zelt soll jetzt zu Montag fertig werden. Die Schuhe sind inzwischen bei irgendeinem Reifenvulkaniseur ausserhalb dieser Stadt. Vielleicht rolle ich ja dann auf den Pedalen. Das war Lupus zur Mittagszeit nach Schweinsbraten vom Grill mit bayrisch Knoedel und Sauerkraut. : )))
16.02.2004 Antigua . Mi dia !!!
Yo me levanto a las 6.15 de la mañana.Mi anfitriona me llama pora desayunar a las 7. hay un plato con frutas. Son un banano, una rodaja de piña y una pieza de papaya. Hay dos pan frances.Yo prefiero pan frances con queso de suiza. Hay pancakes o huevo con jamon. Hay bebidas, cafe, agua o té. Yo prefiero tè. En la mañana bebo tè negro, peroen la cena bebo tè dementa o de hierbas.Despues manajo mi bisicletta a la esquela. Manajos es dificil, por que hay carreteras desiguales. En el patio se encuentran otros estudiantes. Mi professora espera ya. Pero estoy cadarto por mi bisicletta. Ella me saluda amigablemente.Son las 8 empieza la clase. Victoria es paciencia. Yo aprendo lento. A las 10 hay una pausa. En la pausa juegan los estudiantes ping pong, futbol o ellosconversan y.Nosotros bebemos cafè o tè. Yo prefiero tè negro y como una pieza de pan dulce. A las 10.30 tenemos la segunta parte de clasa. Despues estoy cansado. Para el almuerzo manajo a la casa. Almuerzo a la 1.00 . Delia prepara la comida muy bien. La mayoria de las veces hay comida con arroz, papas y tortillas con vegetales y carne. despues del almuerzo estoy cansado. Me gusta dormir, pero algunas veces tengo actividadesenla escuela. Ayer nosotros visitamos el museo de cafè y el museo de musica. Hoy hay juego de futbol.Las chics de norwega juegan futbol muy bien. Pero tengo que aprender, por que mi professora hoy no es possiblemente tener la clasa en la mañana.
22.02.2004 . Antigua . Die Zeit vergeht wie im Fluge und nun werde ich auch traurig diesen schoenen Ort der Annehmlichkeiten verlassen zu muessen. Als ich gestern das Zelt aufbaute, welches am Montag endlich fertig war, stellte sich heraus, dass die Reissverschluesse unten und oben nicht zu oeffnen gingen. Also wieder hinzu ihm, aber er hat es es auf Kulanzbasis gleich gemacht. Ja so etwas gibt es, auch nach vier Wochen Wartezeit. Heute werde ich mir im deutschen Cafe "Charlotte" einen "Tatort" reinziehen, fast wie zu Hause. : ). Ja da lacht das Herz, denn bald wartet wieder kargeres Leben auf mich und wie mir berichtet wurde immer mit Gegenwind : ( . Bis demnaechst Lupus
26.02 2004 . Antigua . Also gestern wollte ich Briefmarken kaufen um die Leute ohne Internet mal mit einem Gruss zu beschicken. Die Auskunft am Montag war das es Briefmarken am Mittwoch gaebe. ( Diese gibt es nur bei der Post, die einer privaten kanadischen Firma gehoert) Gestern nun bekam ich die Auskunft Freitag. Mal sehen was morgen so angeboten wird. Gestern hatte meine Lehrerin Geburtstag und ich habe sie mit Rosen und Karottenkuchen bedacht. Heute sah sie garnicht froehlich aus , denn gestern ist auch ihre Tante gestorben. So haben wir heute nur halben Unterricht und so habe ich Zeit fuer ein paar Zeilen fuer Euch. Lupus
01.03.2004 Antigua . So, also am Freitag gab es Briefmarken und so koennen sich einige Menschen auf einen Kartengruss freuen. Habe nun heute mit einem Tag Verzoegerung meine Abreise nun endlich vorbereitet. Die Sache mit den Fotos hochladen hat mich zwei Tage gekostet und das nur mit sehr begrenztem Erfolg. Mal sehen ob ich die jetzt aus dem Fotoalbum mal auf die Seite bekomme. Aber das alles spaeter. Morgen frueh um sechs sitzt Lupus auf dem Rad, nachdem ich heute noch heldenhaft den Sattel genaeht habe. Nach so 10000 km geht eben das feine italienische Leder an den Naehten durch. Deutsches Brot und Schweizer Kaese sind gekauft, Spagetthi natuerlich auch. Also in zwei Tagen vielleicht Nachricht aus El Salvador. Euer Lupus

EL SALVADOR

06.03.2004 Zacatecoluca . Nun bin ich schon vier Tage unterwegs und kann hier mal aus dem beginnenden Sommer Gruessen. Allen neidischen Naturen in deutschen Landen sei zur Ueberlegung anempfohlen, ob sie bei 49 Grad mit einem 70 Kilo schweren Rad einen Berg hochradeln wollen. Das duerfte den Neid verblassen lassen. Bin ziemlich platt, jede Kurbelumdrehung wird bei dieser Hitze zur Qual. Da helfen nur kuerzere Etappen. Der Koerper schafft die Kuehlung und die Anstrengung doch nicht so ohne weiteres. Man muss mehr Pausen machen, damit der Puls wieder runter kommt. Der Wasserverbrauch ist auch enorm, 6 Liter und mehr. Also immer 4 Kilo Wasser am Rad und nachladen wenn sich Gelegenheit bietet. Das mal zu meinem Alltag hier. Weiss nicht, ob ich hier aus El Salvador nochmal funken kann , ansonsten in drei Tagen aus Honduras. Euer Lupus

HONDURAS

09.03.2004 Nacaome . Nun Meldung aus Honduras, obwohl ich gestern noch in Santa Rosa de Lima hier auf der Seite taetig war, aber die Technik wiedermal versagte. Das ist jetzt hier sowas wie ein Test. Funke spaeter nochmal. Drueckt mal die Daumen. Lupus
09.03.2004 Nacaome . Also der Test wurde bestanden und nach einem Mittagessen funkt sich das dann auch gleich besser. Also zu berichten sind noch aus Zacatecoluca - Ich besuchte am Abend den gastierenden Zirkus in der Stadt, gleich neben der Kirche auf einem Betonplatz, der offensichtlich der sonstige Marktplatz ist. Ich leistete mir ein Billet zu 3 Dollar fuer einen Sesselplatz, was ein gelber Plastikgartenstuhl ist, mit Armlehnen! Um diesen Abend mit einem Bier zu toppen, tastete ich mich mit Hilfestellung des Zirkusdirektors im Halbdunkel, um nicht zu sagen in der Finsternis, zur Kuehlbox, wo selbiges verkauft wurde. Mit lauten Ansagen und droehnender Musik stolperten hilflos wirkende, spaerlich bekleidete Damen zum Entree. Soviel Erbaermlichkeit hatte ich nicht erwartet, doch das sollte erst der Anfang sein. Ein nicht untalentiertes Maedchen wurde an Ringen auf etwa 5 Meter hochgezogen, doch die Rolle klemmte und die Jungs die da zogen waren auch nicht viel aelter als das Maedel. Will sagen auch nicht deutlich schwerer und so hatten sie Muehe die bereits erreichte Hoehe zu halten ( natuerlich ohne Ruecklaufbremse) und so ging es fuer die arme Kleine eine Minute auf und ab. Als staerkere Personen hinzueilten, klemmte wieder die Rolle, so wurde beschlossen die Nummer sterben zu lassen. Vielleicht besser so, bevor Blut vom Beton spritzt, dachte ich auf meinem Sesselplatz. Ein anderer junger Mann, der die Nennung Artist vielleicht verdient haette turnte mit offensichtlich selbstgebasteltem Geraet. Also Armstuetzen aus Wasserrohr in schlackriger Fuehrung. Dabei das Gleichgewicht einarmig zu halten war in der Tat Kunst. Die Umbauten fanden alle in der Finsternis statt , um Strom zu sparen( oder doch Regieeinfall?). Die Clownseinlagen waren offenkundig so bloede, dass selbst das Einheimische Publikum von rund 50 Leuten nicht einmal aus Mitleid mitgehen wollte. Nach der Pause, die mir laenger schien als das bisher Gebotene, kam der Volksheld "Zorro" in Gestalt eines Messerwerfers mit unheilvoller Musik auf die zerkluefftete Betonflaeche. Unheilvoll war auch die Arretierung der bretternen Messerwand. Es drehte sich auf der Einstichseite weg, so dass nun auf der anderen Seite zuwenig Trefferflaeche neben der Dame uebrigblieb, die ihre Haende aengstlich vor ihrer Scham faltete. Zwei Hilfskraefte sprangen nun wieder zur Hilfe und stellten sich mutig hinter die Bretterwand. Hoehepunkt des Abends war, wie "Zorro" mit verbundenen Augen und brennenden Messern in totaler Finsternis Luftballons zerstach. Danach kam eine Travestie-nummer mit Playbackgesang. Anschliessend zappelten alle auf die Buehne und das Elend fand somit sein Ende. Doch nicht Meines! An der Pension angekommen stand ich vor verschlossener Tuere. Selbst lautes klopfen , rufen oder lautstarke Tritte gegen das Blechtor scheinen hier Keinen aus der Ruhe zu bringen. Besser hier weiss man von nichts! Doch erblickte ich in der Nachbarschaft hinter dem Vorhang eine neugierige Person! Mein Opfer der Nacht fuehrte mich auf das rueckwaertige Grundstueck zum Eigentuemer. Leicht angetuetert meinte er "trocken", die Pension ist eben ab neun Uhr zu. Meine Uhr zeigte halb acht und auch sein Uhrenvergleich fuerhte zu keinem anderen Ergebniss. So rang er sich doch noch eine Entschuldigung ab. Ich vergewisserte mich nochmals, ob denn in der Fruehe um sechs das Tor offen waere. Er versicherte es und Freunde ich sage Euch, er oeffnete puenktlich hoechst persoenlich das Tor. Und das am Sonntag! Das ist dann das, was man sonst noch ausser "radeln" erlebt. Jetzt such ich mir noch ein anderes Hotel, Waesche waschen faellt heute aus, denn dazu habe ich Euch zulange geschrieben und so reicht die Trockenzeit nicht. Aber was tut man nicht alles fuer den Informationsfluss in das Land der Kaelte. Euer Lupus

NICARAGUA

11.03.2004 Somotillo . Bin nun hier kurz hinter der Grenze auf Neuseelaender mit Tandem getroffen. Sie sind auf dem Weg nach Anchorage, sind los in Buenos Aires. Da fliege ich ja dann in nicht einmal einem Jahr ab, nach Hause. Der Grenzuebertritt war ziemlich stressig, wegen der Fahrradbescheinigung die man hier braucht. Je aermer die Laender werden, um so mehr wird verwaltet. Also erst fuellt ein Beamter in ein vorlaeufiges Formular alle Daten ein, die er meinem Fahrradpass entnimmt. Dann muss man mit diesem vorlaeufigen Formular zu einer anderen Amtsperson, die das Formular in ein Anderes ( unter zu Hilfenahme meines Fahrradpasses!) mit Schreibmaschine uebertraegt. Dann unterschreibt man selbiges und bekommt das Original ausgehaendigt und verfertigt nun eine Kopie desselben und vom Pass fuer die Polizei. Dann wackelt man mit dem ganzen Papier zu einem Polizisten der das Fahrrad bestaunt und wissen will was in den Taschen ist. Er war mit meinen Erklaerungen zufrieden und so stempelte er auch noch ab. Jetzt konnte ich endlich einreisen. Nun bin ich hier. Lupus

13.03.2004 Leon . Hauptstadt der Sandinistenbewegung. Nach gestriger Schotterpiste ( 60 km) , weil der Hurrikan "Mitch" mit Schlammlawinen die Strasse weggerissen hat, heute nun gemuetliches einrollen in die Stadt der Sandinos. Kann noch nicht allzuviel berichten, hatte mit der Quartiersuche zu tun. Aber unterwegs noch die Hinterlassenschaften sozialistischer Bruderhilfe gesehen. Also "Kamas"-, "Robur"- und "W50"- LKW`s und "Bjeloruss"-Traktoren und natuerlich "MZ" - Motoraeder. Laufen heute noch! Jetzt ist erstmal Mittag : ) . Lupus
14.03.2004 Leon . Habe nach dem Mittag Zeit und Geld spendiert, damit Ihr mal ein paar Fotos sehen koennt . SCHAUT AUF DEN LINKVERWEIS UNTEN RECHTS! Die Leute sind hier zurueckhaltender, sogar eher skeptisch im Vergleich zu Guatemala. Die "Gringo"- rufe nehmen zu und werden auch deutlich aggressiver, die Bettelei der Kinder auch. Ein alter Mann radelte gestern ein Stueck mit mir . Er fragte mich, ob ich Deutscher sei. Ich fragte ihn, ob es denn ein Unterschied sei, Deutscher oder Gringo zu sein. Er meinte ja, das ist ein grosser Unterschied. Ich kann nur nicht die ganze Zeit den Kids entgegenrufen " Yo soy aleman!" So und jetzt schreib ich Euch noch den Link hin, damit Ihr die Fotos findet. Lupus

16.03.2004 Managua/ "las Piedrecitas" . Also ich bin hier nicht direkt in Managua, Las Piedrecitas zaehlt sicherlich zu den "outskirts". Gehe morgen gleich weiter von dem Abzweig hier. Nur noch schlappe 60 km nach Granada. Soll ja da ganz nett sein, ob ich verweilen werde, werde ich dann mal meine Beine fragen. Aber eigentlich muss ich mich ja nun ein bisschen ranhalten. Olaf will mich besuchen und nicht in Granada. Also weiterradeln. Tschuess Lupus

Granada . Ist etwas grosszuegiger geschnitten als Antigua und es gibt sogar doppelstoeckige Haeuser. In meiner Unterkunft nette Amis kennengelernt, die mir den Tipp zum Vulkan Arenal nach Mirador El Kioro gaben. Durch Fehlleitung zuerst in einer Nobelherberge von Amis gelandet. Beide Deutsch /Irischer Abstammung. Sie luden zum Abend zur Sant-Patricks-day-Party und so liess ich mir diese Begruessung durchaus gefallen, indem ich dann 2 Pitcher dieses gruenen Gesoeffs zum heiligen Gedenkens an Sant Patrick hinunterspuelte. Schliesslich fing meine Radwanderleidenschaft in Irland auf einem gemieteten Rad an und das war eigentlich garnicht so lustig. Oh Mann!

Rivas. Quirlige Durchgangsstadt nach Costa Rica, von der man rueber zur Vulkaninsel Ometepe schippern kann. Doch an diesem Tag ging keine Retourfaehre zurueck, so beliess ich es bei ein paar Fotos von grauer Silhouette und stuermischen Nicaragua See. Der heisst in der indigenen Sprache "Cocibolca" !

COSTA RICA

La Cruz . Nach dem Aus- und Einreisegewusel erstmal Pause in einem netten Hotel "Bella Vista " mit deutscher Betreuung( deutsche Kirsten und belgischer Koeni). Den Tipp habe ich von einem anderen deutschen Leidensgenossen bekommen, den ich kurz vor Granada traf. So blieb ich noch ein Tag, denn der Wind schlaucht ganz schoen und man muss ja wieder fuer den naechsten Kampf gegen den Wind gestaerkt sein. Ausserdem hatte ich nun Zeit mich meinem Fahrrad zu widmen, fuhr ich doch seit Tagen mit einem "Schleicher". Und in der Tat, ein kleines Stueckchen Draht, nur 5 mm lang, hat sich schoen in den Reifen eingearbeitet und den Schlau erreicht. Das war er nun , mein erster "Platter" nach 11000 km. Ich hatte eigentlich den Ehrgeiz voellig ohne auszukommen. Das soll ja hier schliesslich kein Selbsterfahrungstripp in Sachen Fahrradreperatur werden. Habe genug Anderes hier zu managen. Lupus

25.04.2004 La Fortuna . Hatte gestern Nacht den Blick auf den Vulkan Arenal mit gratis Logie und Vollverpflegung. John der Besitzer dieser Ausflugs-Observations-Attraktion hat ein Herz fuer Radler. Heute morgen war dann aber erstmal der Schreck gross. Meine Regenjacke war weg und ich brauche sie in Zukunft sehr. Gestern hat ich den ersten tropischen Regenschauer. Der Wachmann fand die Jacke, wahrscheinlich wares ein Tier namens Mapachin. Wer also weiss was ein Mapachin ist, kann es mir ja mal funken. Das ich mich jetzt erst hier melde liegt nicht am mangelndem Willen, sondern an technischen Hindernissen. Manche Internetcafes haben die Browsereinstellungen so gewaehlt, dass ich einfach nicht auf der Seite schreiben kann. Inzwischen ist ja viel passiert. Hatte jetzt auch schon mal einen Teilbericht davon hier fertig, aber die Technik, ich schreibe das jezt nicht nochmal alles neu, vielleicht spaeter. Lupus

28.03.2004 Jaco . So jetzt bin ich nach harter Ueberquerung des Gebirges wieder an der Kueste. Hart meint, wenn man nach 25 km Anstieg, immer so um die 10 -15 Prozent, einfach so alle ist, dass man einfach nicht weiter kann und froh ist das da gerade eine Stadt namens Ciudad Quesada ist, wo man dann sein Haupt in ein Hotelbett legen kann. Heute waren es 62 km und es soll jetzt bis zur Grenze so "flach" bleiben. Das wird so in vier Tagen sein, denke ich, wenn nichts aussergewoehnliches passiert. Als ich von der Kueste in Cañas hoch nach Tileran hoch fuhr, 23 km , waren die Steigungen entsprechend und dazu heftigster Gegenwind. Sturmboeen in Orkanstaerke, so das ich einen downhill nicht hinunterfahren konnte trotzdem ich stehend in die Pedalen trat. In Tileran angekommen, war klar, ich nehme den Bus nach Monteverde und lass das Fahrrad mal schoen im Hotel. Jodie hat reportet, der Wind hat sie 2 mal umgeschmissen. Aber die Steigungen haette ich nicht geschafft. 15-20 Prozent keine Seltenheit und dazu noch Schotterpiste. Ich fand das mit dem Bus eine gute Idee. Oben dann weiterhin Sturmstaerke im Dschungel. Unglaublich! Am naechsten Tag um den See rum, um den Vulkan spucken zu sehen, aber das schrieb ich ja schon. LUPUS

01.04.2004 San Vito . Nun bin ich doch wieder im Gebirge, weil ich noch Zeit habe, dachte ich mir, ich goenn mir den Ausflug zum Rainbowfestival im Dschungel. Doch ich war etwas spaet dran. Der Bus nahm mich nicht mit dem Rad mit und so musste ich die Strecke mit dem Rad angehen. Nach zwei Stunden hatte ich 8 km geschafft und es wurde klar, ich werde den Zielort im Dschungel nicht vor Dunkelheit erreichen. So nahm ich den Zufall eines zufaellig zur Strasse zurueckkehrenden Taxis und der Aufstieg ging dann im Regen weiter. Morgen nochmal ein Ritt ueber den Berg und dann eine Hoellenabfahrt nach Ciudad Neily. Und dann ab nach Panama. Lupus

PANAMA

03.04.2004 La Conception . Also die Abfahrt war wirklich die Hoelle, doch vorher wurde natuerlich erstmal Schweiss abverlangt. Leider war die Abfahrt so gewunden und eng, dass ich meinen Abfahrtsrekord von 87 km/h nicht toppen konnte. Der Grenzuebertritt war wieder ein Erlebnis fuer sich. Den Ausreiseschalter konnte man gleich finden. Er war auch nicht so umlagert von Eis, Brause, Waffel oder Waffenverkauefern, wie sonst. Auch die Geldwechsler sind zurueckhaltender, zumindest konnte man sie nicht an der Bewaffnung erkennen. Schwierig wurde es den Einreiseschalter zu finden. Weit ab vom Schuss und ohne Hinweisschild sitzen in einer Art Keksbude drei Beamte die nicht nach Ueberarbeitung aussehen. Nach hochnotpeinlicher Befragung, womit ich denn Reise, machte das Fahrrad nun den Beamten Probleme und es wurde beschlossen, dass ich, wie alle Anderen, ein Ausreiseticket brauche. Also wieder zurueck zur Busagentur Costa Ricas und ein Ticket fuer 10 Dollar (preiswert, doch in jedem Fall sinnlos) von David zurueck nach San Jose gekauft. Dann wieder die Prozedur von vorn. Diesmal hat er vergessen mich nach dem mindestens 500 Dollar Nachweis zu fragen, aber ich war wenigstens durch. Vielleicht fahr ich morgen von David nach Boquete hoch, mal sehen ob da ein Bus faehrt ; ) . LUPUS

06.04.2004 David . Also ich bin gestern von Boquete zurueckgekehrt. Voellig erledigt, denn der 7 Stunden Anstieg zum Vulkan Baro und der 6 Stunden Abstieg hat meinen Beinen/Knieen garnicht gut getan. Leider war auch ich , wie Alvaro nicht erfolgreich. Wenn man naemlich Glueck hat, ist es total klar und man kann von diesem Ort der Welt beide Ozeane, also Atlantik und Pazifik sehen. Die Atlantikseite war mit schoenen Wattewolken dicht. Nun schleiche ich wie ein Opa und komme kaum aus dem Stuhl hoch. Also habe ich hier einen Ruhetag. Muss ja eh auf Olaf warten und dass muss ja nicht im schweinsteuren Penenome sein. So habe ich auch Zeit hier etwas zu schreiben. Nachher vielleicht nochmehr. Lupus
07.04.2004 David . Bin nun gerade von einem Abstecher per Bus von Caldera hotsprings zurueck. Habe meinen laedierten Beinen was gutes antun wollen und habe dafuer jetzt Sonnenbrand auf dem Schaedeldach, weil ich ja unbedingt mein Basecap auch mal in die Waesche geben wollte. Das Wasser ist angenehm heiss, fuer die Beine sehr wohltuend, aber zu heiss um es insgesamt laenger auszuhalten. Nun gut, man kann sich auch zu einem Wechselbad im Fluss entschliessen, aber da ist dann wieder die brutale Sonne. Morgen werde ich mich mal um einen Weiterflug kuemmern, mal sehen ob das hier in der drittgroessten Stadt des Landes klappt. Es gruesst Euch Lupus
08.04.2004 David . Es ist mir tatsaechlich gelungen ein Ticket nach Quito (20.April) zubekommen, obwohl hier alle schon in Feiertagsstimmung sind und mittags alles dicht macht bis Montag. Meinen Beinen und meinem verbranntem Schaedel geht es leidlich. Vielleicht starte ich auch erst uebermorgen. Das finde ich nachher raus. Lupus

12.04.2004 Santiago . Mache hier gerade Zwischenstation. Bin ja nicht wie Alvaro auf der Hauptstrasse geblieben, ist wohl auch noch steiler und huegliger, sonder bin einen Bypass ueber Sonâ gefahren. Eine der landschaftlich schoensten Strecken die ich hier in Panama erlebt habe. Internet war vorhanden, aber am Ostersonntag haben alle Kneipen auf, nur nicht Internetcafès. Am Tag zuvor habe ich Quartier in einer Polizeistation bekommen und dort das Getraenk Rraparura kennnengelernt. Eine Art riesiger Block kandierten Rohrzuckers wird in Wasser aufgeloest und dann mit eisgekuehlten Wasser vermischt und zum Essen getrunken. Schmeckt wie aufgeloester Malzbonbon, nur frischer. So jetzt noch 60 km oder so, mal sehen. Schweineheiss, 10 Uhr und schon 38 Grad. Lupus

13.04.2004 Penonome . Waesche ist gewaschen, Olaf kann kommen. Lupus

ECUADOR

22.04.2004 Quito . Hab von Quito noch nicht viel gesehen, dafuer ist es hier im Gegensatz zu Panama regelrecht kalt und regnerisch. Wahrscheinlich wie zur Zeit in deutschen Landen. Bin hier vom Hostel noch keine 200 Meter weiter gekommen. Wandel wie eine Schlaftablette und die Pumpe rotiert um den Sauerstoffmangel irgendwie auszugleichen. Aber es wird langsam besser. Mir ist nur nicht klar wie ich die Huegel hier schaffen soll. Aber wird sich ja dann zeigen. Melde mich dann. Euer Lupus
25.04.2004 Quito . Habe hier im Hostal "Auberge- Inn " noch Andere Deutsche getroffen , ein Radlerpaerchen Martin und Lisa. Sie wollen auch nach La Paz und so gehen wir die Strecke erstmal gemeinsam an. Jedenfalls haben wir heute einen Ausflug in die Altstadt gemacht. Dort war heute Bolivien zu Gast mit einer Art Karneval Umzug mit Taenzern in herrlich bunten Kostuemen. Eine Radlerdemo war auch, wie jedes letzte Wochenende des Monats in Quito. Also hier wird trotz der Berge geradelt. Und das tun wir ja ab Dienstag dann auch . Tschuess LUPUS

04.05.2004 Riobamba . Hallo Leute, nun endlich wenigstens mal ein Lebenszeichen. Hier war der Satellit ausgefallen und da ist es dann mit Internet eben ein bueschen schlecht. Werde versuchen die Zwischenberichte nachzuholen, aber jetzt nicht. War heute mit Volker, den ich in Quito kennenlernte auf dem Chimborazo. Bis auf 4880 Meter haben wir es gebracht, 6310 hat dieser schneebedeckte Vulkan. Wir haben das dann wegen des aufkommenden schlechten Wetters nicht mehr weiterverfolgt ; ) Ich hoffe Ihr versteht das . Gruss LUPUS

10.05.2004 Cuenca . Auf dem Wege hierher liegen Alausi und die besterhaltenen Incaruinen Ecuadors. In Alausi faehrt eine Schmalspurbahn in ein atemberaubend schoenes aber sehr steiles Tal hinab und zum Glueck wieder hinauf. Man kann auf dem Dach sitzen. Leider war es nur eine Art Schienenbus. Aber es war trotzdem toll, auch wenn das Gleisbett sehr bedenklich aussieht und Tage vorher durch Erdrutsch verschuettet war. Volker war mit Bus angereist ich 100km per Rad. Als wir den Abend mit einem Bier und Pommes beschlossen, wurde Volker zweites Bier nach der Haelfte quasi konfisziert und dies mit einer Einladung zu dem staedtischen Event verbunden. Dieser fand im Kultursaal der Stadt seinen Platz, draussen spielte eine Blaskappelle ziemlich schraeg. Am Eingang wurde man von einer Art Cheerleadergroup in den Saal geleitet. Wir waren die einzigen Touristen bei diesem Ereignis und erfuhren so doppelte Aufmerksamkeit, sich doch besser hierher und nicht dorthin zu setzen. Nach einer Weile improvisierte sich der Beginn der Veranstaltung und zuerst ergriff ein juengerer Goberneur eines Vereins das Wort, der dieses mit ausladenden Gesten emphatisch untermalte. Dann wurde soetwas wie eine Schoenheitskoenigin des Ortes gekuert und damit die Indigenaquote stimmt, wurde eine solche Miss Simpatico. Nun standen beide Koeniginen allein und verloren auf der Buehne und warteteten auf das weitere Geschehen. Es wurde stabsmaessig improvisiert und nach jeweiligen endlosen Minuten bekamen die Beiden entweder einen Blumenstrauss oder auch eine Tuete mit geheimnisvollen Inhalt oder einfach nur Glueckwuensche uebereicht. Immer escortiert von stolzen Cheerleadergirls. Danach nun wurde ecuadorianische Musik zum Besten gegeben und der Kneiper, der Volker das halbe Bier schuldig blieb, spielte mit auf. Drei Gitarren aus Ecuador koennte das Trio geheissen haben. Es war etwas nervig laut. Als dann Gesang bezaubernder aber hilflos schraeg singender Kinder dazu kam, waren unsere Nerven genug strapaziert und die Gastfreundschaft gebot zu gehen. Das zum Thema Muttertag.
In Ingapirca standen wir auf einem Sonnentempel der Incas und haben es fertig gebracht uns dort nicht zu fotografieren, obwohl wir beide zur Sonnenwende Geburstag haben. Und Sonnenwenden sind sehr bedeutsam, so bedeutsam, dass der Bau danach ausgerichtet ist und die Sonne nur zu diesen Tagen durch die Tuer scheint und so mit die eine Zimmerhaelfte in dem einen Halbjahr und die andere Zimmerhaelfte in dem anderen Halbjahr beschienen wird.
In Cuenca lasse ich wiedermal meine Hose naehen und den Nackenschutz an meine neue Muetze tackern. Soweit Euer LUPUS

PERU

17.05.2004 Lima . Seit gestern bin ich nun genau ein Jahr unterwegs. Man merkt die Zeit garnicht mehr. Vielleicht weil ich ja nur durch den Sommer gefahren bin.
Nun Lima, Hauptstadt der Verbrechen. Sicherlich werdet Ihr Euch wundern, wie das so schnell geht, es soll kein Geheimnis bleiben, es geht mit dem Bus. Die Kueste ist so oede, die Wueste hat hier etwas dreckiges, und staendig im Nebel wie die Berge auch. Vielleicht haette ich dann doch die einzige Alternative durch die Berge nehmen sollen. Doch dann haette ich die Anden dreimal zu kreuzen und das wollte ich eigentlich vermeiden. Nun fahre ich weiter bis Nasca und kann mir von dem gesparten Geld ja vielleicht einen Rundflug leisten, denn anders sind die Linien kaum zu sehen. Ausserdem ist ab Juni Hochsaison auf Machu Picchu und da sind die Preise gleich zwei, dreimal teurer. Habe ja dann immer noch genug zu radeln und Berge hat es ja auch weiterhin zur Genuege. Euer Lupus

24.05.2004 Nasca . Nun habe ich mir den Rundflug geleistet, war auch ganz nett , nach einer halben Stunde hat man eh genug . Das merkwuerdige ist, die Linien und Figuren sehen von oben ganz klein aus, dabei sind sie doch bis zu 10 km lang. Das beste von Nasca ist fuer mich die hoechste Sandduene der Welt. Gestern nun im Morgengrauen mit einem Englaender und Guide hinaufgekraxelt. Dann auf 2000 Metern Hoehe, totale Stille und beindruckende Felsmassive . Man schaut in die Taeler und den aufsteigenden Nebel, doch man steht in mitten der felsigen Berge auf einer Sandduene. Und dann dort mit einem Sandbord runter. Ich wusste garnicht das die Dinger auch noch gewachst werden wie Skier. Aber dann geht die Post ab. Stueckweise, aber der laengste Ritt war ueber einen Kilometer. Toll. Es gruesst Euch LUPUS

06.06.2004 Cusco . So nach laengerer Auszeitmal wieder ein Lebenszeichen. Bin nun schon zwei Tage zurueck von Machu Picchu, einer wirklich beeindruckenden Stadtanlage der Incas, auf einem Gipfel, um der Sonne nah zu sein. Es ist selbst der Wissenschaft ein Raetsel, wie die dort die tonnenschweren Steinbloecke dort bewegt und aufgeschichtet haben. Zurueck in Cusco, war hier gleich deutlicher Wintereinbruch zu spueren. Das geht jetzt gegen null. Unterwegs hatte ich schon Frost und fuer die naechste Zeit wird es noch heftiger, weil auch hoeher. Bin ja hier nur auf 3000 Metern. Habe noch andere alte Steine hier angeschaut und so alle Museen der Stadt. Werde hier wohl in den naechsten Tagen die Flocke machen um mich im Arschabfrieren zu trainieren. Bis denne LUPUS

13.06.2004 Puno . So, nun bin ich hier am Titicacasee und Bolivien 200 km nahe, aber die Horrormeldungen reissen nicht ab. Mal abgesehen davon, dass Busgesellschaften schon 2 Monate nicht mehr die Strecke fahren weil ein Dorf Namens LLave die Bruecke sperrt , weil sie mit ihrer Situation sehr unzufrieden sind und sie vor Wut Ihren Buergermeister vor drei Wochen umgebracht haben, sind auf der anderen Seite der Grenze die Leute nicht besser drauf. Die Strassen nach L a Paz sind auch schon laenger blockiert und nun gibt es Anzeichen fuer einen bevorstehenden Militaerputsch. Also werde ich hier erstmal abwarten. Hier gibt es aber nicht soviel zutun, aber etwas entspannen und Fernsehen ist ja auch nicht schlecht. Die Uros, so nennen sich die Bewohner der schwimmenden Inseln habe ich besucht. Das sind etwas so 2000 Leute, die auf der Flucht vor den agressiven Incas , das Weite auf den selbstgeflochtenen Schilfrohrbooten und auf den kuenstlich errichteten Inseln suchten. So leben sie nun schon ueber 500 Jahre. Man sinkt auf diesen Inseln leicht ein und es muss ab und zu immer mal eine neue Lage drauf. Das Schilfrohrinnere kann man frisch geerntet essen. Soll viele Mineralstoffe enthalten. (Bei der Wasserqualitaet sicher auch mehr) Es schmeckt wie frischer Salat, leicht waessrig-suesslich. Bei der jetzigen Kaelte des Nachts um die Null Grad, hat man dann so mit 25 Jahren in diesem fuechten Lebensraum garantiert Rheuma. Fuer die Touristen leben sie in den alten Schilfhuetten, aber es gibt auch schon Huetten mit Plastikdaechern und Solarpanelen fuer das Fernsehen. Ansonsten leben sie vom Fischfang und von den paar Soles , die sie durch Verkauf von Handarbeiten bekommen.
Eigentlich wollte ich noch ein paar Sachen von Peru hier berichte, bin aber nicht so gut drauf , weil mich eine Lebnsmittelvergiftung erwischt hat . Zum Glueck bin ich nicht unterwegs. Bis spaeter LUPUS
So jetzt melde ich mich wieder unter die Lebenden zurueck. Bin seit heute wieder auf Normalkost. Wurde aber auch Zeit, denn auf die Dauer ist Reis mit Moehren auch nicht so der Hit. Die Situation zur Weiterfahrt ist nicht besser, aber auch nicht schlechter. Werde vielleicht mit dem Bus ruebermachen, noch fahren zwei Busgesellschaften. Und in zwei Wochen will ja Alvaro in La Paz ankommen. Gruss LUPUS
So nun habe ich etwas meine Faulheit hier ueberwunden und habe nun etwas Muse mal ueber die Dinge zu schreiben, die mich hier noch so bewegen ausser das Reisen an sich. Da waeren zum Beispiel die vielen Uniformen , die in ganz Lateinamerika offensichtlich sehr bedeutend sind . Verschiedenste Soldaten- Polizisten- und Schuluniformen. Und natuerlich die dazugehoerigen Paraden. Hier in Peru gibt es fast taeglich Umzuege und Paraden und Protestmaersche. Verkehrsregelnde Polizisten genuegen sich selbst. Sie trillern in einem fort mit nicht zu deutenden Gesten, kein Mensch beachtet diese, warum auch wenn man sie nicht deuten kann, aber das stoert so ein Polizist in seiner Autoritaet ueberhaupt nicht. Sie sehen bedeutend aus und das ist ja hier schon was.

BOLIVIEN

11.07.2004 La Paz . Entschuldigt bitte nun bin ich eigentlich schon drei Tage hier, habe aber erst jezt die Muse gefunden hier mal wieder zu berichten. Also : Habe hier planmaessig Alvaro und auch ausserplanmaessig Shahram getroffen. Am Mittwoch oder Donnerstag wollen wir dann, also noch vor dem Referendum ueber die Verstaatlichung der Gasvorkommen, starten und die Salzwueste Uyuni angehen. An dem Tag ist absolutes Fahrverbot und wahrscheinlich bricht hier dann die Hoelle aus. Das Dorf AyaAya ist jetzt schon total blockiert und die Wueste ist noch gute 600km weit. Kalt ist es nachts aber auch hier schon. Dort ist mit minus 20 Grad zurechnen. Aber das ist alles Zukunft. Hier habe ich nun meinen ersten versuchten Taschendiebstahl erlebt. Im Gedraenge spuckt Dich einer von hinten an oder spritzt dir irgendwas schleimiges auf den Kopf und in dem Moment, wo Du Dich um den Rotz kuemmerst , fingert der Dieb an deinen Gesaesstaschen rum. Nun um das klopapier haette ich nicht lange getrauert. Als ich nun merkte was abgeht stiess ich meinen Ellenbogen nach hinten und bruellte den erfolglosen Dieb an. Der verpfiff sich gleich mit der Miene als waere er das Opfer. Das kuriose war, das alle anderen Leute sofort ihre Brieftaschen checkten. Alvaro hatte Muehe ohne Taschenverlust unser gemeinsames Hostal zu erreichen, staendig fingerten irgendwelche Leute an den Taschen rum und versuchten diese vom Rad zu bekommen. Man spuert foermlich, dass Bolivien noch aermer ist als Peru. Die Stadt und der Verkehr ist chaotisch. Selbst als Fussgaenger kommt man nicht richtig vorwaerts. Meistens muss man auf der Fahrbahn laufen , aber diese zu ueberqueren ist halsbrecherisch und nur mit Sprinteinlagen zu bewaeltigen. Zur bolivianischen Seite des Titicacasees waere zu berichten, dass diese wirklich schoener und sauberer ist, Copacabana also durchaus eine Reise wert ist. Warten haette ich da aber nicht wollen, denn den Komfort den ich in Puno hatte, den gibt es dort nicht. Es gruesst Euch LUPUS

19.07.2004 Challapata . Das ist 124 km hinter Oruro und drei Radlertage bis zur Salzwueste Uyuni oder besser Tunuapi. Da wir die Ortschaft Uyuni nicht tangieren ist das hier die letzte Internetmoeglichkeit in Bolivivien . Chile werden wir ganz abhaengig vom Wetter und der "Wegebeschaffenheit" in 10 bis 14 Tagen erreichen. Es ist jetzt schon ziemlich maifrisch am Tage, aber wenn die Sonne da ist wird es auch noch 15 grad Celsius. Nachts gehts dann schon auf minus 10 runter, in der Wueste ist mit minus 20 zu rechnen. Ich weiss nicht wie es auf knapp 5000 Metern wird. Schnee auf jeden Fall und minus 25 C ? Egal wie, ich kann dann erst wieder aus San Pedro Atacama, also Chile berichten. So lange ist dann erstmal Funkstille, was nicht heissen soll, dass Ihr mir nicht trotzdem schreiben koennt ; ) . Morgen verlassen wir den Asphalt in Richtung Tahuna. Da gibt es dann nochmal ein Hostal "Mongos" und dann ist ueberlebenszelten angesagt. Die Stahlnaegel sind schon gekauft, Haeringersatz fuer den knallharten Salzboden. Also dann bis in 14 Tagen oder so LUPUS

La Paz- Laguna Verde

Von La Paz aus machten wir, Alvaro, Sahram und ich, uns auf den 970 km langen Weg. Ab Challapata gabs es dann keinen Asphalt mehr, sondern nur noch befestigten Feldweg, zur Einstimmung, was uns bald noch an haerterem erwarten wuerde. Bis Salinas hatten wir auch immer noch feste Unterkunft finden koennen. Die erwaehnenswerteste war sicher in Tambo Tabillo. Der Raum des oeffentlichen und einzigem Telefon das Dorfes, 2x3 Meter mit Sportmatte ausgelegt und ohne Fenster. Das verursacht dann doch klaustrophobische Gefuehle. Zu abend kochte eine Frau vom Dorf fuer uns, denn Restaurant gab es nicht und bis dahin vertrieben wir uns mit den Einheimischen die Zeit mit Basketball spielen. So spielte das Team International (Spanien, Kanada, Deutschland) gegen das Team Bolivien. Wir haben zwar gewonnen aber wir waren fix und fertig. Ich dachte wir haetten uns ganz gut an die Hoehe akklimatisiert, aber wie die Praxis zeigte, war es anders. Ich war nicht in der Lage zu sprinten. Ich kam so ausser Atem, als wenn ich schon den ganzen Tag gerannt waere. Die Bolivianer (Maennlein wie Weiblein) dagegen waren wieselflink und wendig. Nur hatten sie nicht wirklich eine Chance, wenn ich als Leuchtturm unterm Korb stand und auf den Pass wartete, um manchmal auch einen Korb zu machen. Am naechsten Tag streiften wir schon die Salaris Tunupa. Und dann ging es ueber die Salaris zur Isla Incahuasi. Ich war recht verwundert, obwohl es so exotisch war, kam es mir doch auch sehr vertraut vor. Das lag daran , dass man den Eindruck, hat man fuehre auf einem zugefrorenen See, nur das man eben nicht auf dem Salz ausrutscht, was man eigentlich staendig erwartet. Nach 80 km war die Tunupa durchquert, schneller als man annimmt und es die Karte einen vermuten laesst.
In Chiguana fassten wir an der Bahnhofs- und Polizeistation Wasser und dann ging es ab in die Wildnis. Sand, Geroell und hartestes Waschbrett nahmen scheinbar kein Ende. Das alles auf einem Hoehenniveau 4000-5000 Metern. Wir passierten mehrere Lagunen mit Flamingos und anderen Naturschoenheiten, aber nach 6-7 Stunden "fahren" auf Off-road-Wegen, waren wir alle ziemlich fertig und hatten doch gerade so 40-50 km geschafft. Die Naechte waren auch ziemlich maifrisch. Im Zelt hatte ich minus neun Grad, draussen wollte ich nicht messen, mir war es schlicht zu kalt um auch nur fuer eine Sekunde den Arm ins Freie zu halten. Aber der Kaelterekord war in Laguna Colorada mit minus 23 Grad, wie man uns berichtete. Kein Wunder das ich fror, denn mein Schlafsack ist nur bis minus 18 "Komforttemperatur" ausgelegt. Was dabei "Komfort" bedeutet weiss ich nicht, von gemuetlicher Waerme konnte ab 3 Uhr nachts nicht mehr die Rede sein, dann zaehlt man naemlich die Stunden bis die Sonne kommt. Das ist dann so 7.15 Uhr und man wuerde gern noch eine Stunde warten, bis sie etwas waermere Strahlen schickt, wenn man nicht dringend was anderes erledigen muesste. Fruehstueck faellt in der Kaelte auch eher spartanisch aus und so steigt man in seine eisgekuehlten Schuhe um sich nun die Zehen wirklich fast abzufrieren. Zaehneputzen faellt flach, das Wasser ist gefroren und dieser Zustand haelt auch noch ein paar Stunden an. Welch ein Segen in den spartanischen Hostels. Sie scheinen bei aller Primitivitaet das Paradies zu sein. Trotzdem wollten wir dann schnell weg und runter in waermere Gefilde. Nur war dafuer harte Kurbelei und zum Teil schieben noetig. Doch schaetzten wir uns gluecklich hatten wir doch die meiste Zeit Rueckenwind aus Nordwest. Andersherum scheint mir die Strecke kaum machbar. So wurden wir zum Schluss fuer unsere Muehen mit einer 50km langen 8 Prozentabfahrt belohnt. Dann ist man in einer 3/4 Stunde 2000 Hoehenmeter tiefer in San Pedro de Atacama angekommen.


CHILE

03.08.2004 San Pedro de Atacama . Fuers erste mal ein Ueberlebenszeichen von mir. Bin seit gestern hier mit Alvaro im Paradies angekommen. Ein idyllischer Ort, tatsaechlich eine Oase. Nach der harten kalten entbehrungsreichen Zeit im schoenen Altiplano von Bolivien, geniessen wir hier die Waerme und allle anderen Annehmlichkeiten der Zivilisation. So haben wir gestern gleich zweimal Pizza gegessen und uns auch ein Schoppen chilenischen Rotwein gegoennt. Alles moerderteuer hier, so dass ich nun plane nach Argentinien rueberzumachen. Der Nachteil ist, es wird wieder sehr huegelig und sehr hoch und kalt. Muesste weiter in Richtung Osten um im Tiefland anzukommen. Dann ist es wieder waermer. Ich muss das bloss mal mit der Zeit, besser dem Geld kalkulieren. Mein bericht ueber den Altiplano folgt spaeter, hier klemmt die Tastatur. LUPUS ( Bericht La Paz-Laguna Verde s.o.)

ARGENTINIEN

07.08.2004 Salta . So, nun bin ich mit dem Bus nochmal ueber die Anden und bin recht froh ueber diese Entscheidung, denn das zu radeln hiesse, erneut Kaelte bei 200km null Versorgungsmoeglichkeiten. Kein Dorf, kein Wasser, nichts als Steine und Sand zu gigantischen Bergen aufgetuermt. Das alles auf Offroad Wegen! Nein Danke, so schnell nicht wieder. Ich denke, die Bilder von den Marsexpeditionen werden hier gedreht.
Hier sollte es nun waermer sein, nur 1200 Meter hoch, aber es ist bewoelkt und die Sonne hat keine Chance. Aber es ist alles vorhanden! Eine Bezirksstadt mit mehr als einer Sorte Salami und Kaese, schnelles Internet und alles viel billiger als in Chile. So werde ich jetzt immer hart an der Grenze der Tropenlinie Capricorn, und der Zufall will das ich auch ein solcher bin, mich entlang zu den Iguazu Falls durchstrampeln. Sind ja nur 1500km : ) .Wahrscheinlich die schoensten und spectakulaersten Wasserfaelle der Welt. Von dort dann an der Ostkueste runter nach Ushuaia. Das ist jetzt der Plan, muss mir hier bloss mal ne neue Karte besorgen. Doch vorher werde ich hier dem Zug in die Wolken einen Besuch abstatten. Ich meld mich LUPUS

25.08.2004 Posada . Schwuel und warm und lang ist die Strecke , aber total flaaaaccchh. Da schafft man dann auch Strecke. Nun sind es nur noch gute 300 km hoch gen Norden zu den Wasserfaellen. Werde dort natuerlich mir diese auch von der brasilianischen Seite anschauen und in Itaipu das weltgroesste Wasserkraftwerk ( 8km Staudammlaenge) Mit dem Zug in die Wolken wurde es nichts, der Ort war gut 300 km von Salta entfernt, genau diametral meiner Richtung. Selbst mit dem Bus haette ich 5 Stunden bis dorthin gebraucht. So habe ich das Projekt aufgegeben ueber diese hohe Bruecke zu fahren. Schade, aber man kann eben nicht alles haben. Ob ich von hier schon mal nach Paraguay ueber den Fluss mache oder von oben durch werde ich noch sehen. Lupus

31.08.2004 Puerto Iguazu. Nun hat mich hier eine Erkaeltung niedergrafft. Die schwuele Hitze und dann schwitzen und dann Zug am Hals oder so. Jedenfalls habe ich nun die spektakulaeren Wasserfaelle gesehen. Am Teufelsschlund ist man dem sehr nahe und man spuert die Urgewalt des Wassers, das oben noch so seichte dahinfliesst um dann 80 Meter mit ohrenbetaeubenden Laerm in die Tiefe zu stuerzen. Das schaue ich mir dann von der brasilianischen Seite auch nochmal an, sind zwar die gleichen Wasserfaelle aber der Blickwinkel ist doch nochmal anders. LUPUS

BRASILIEN

06.09.2004 Foz de Iguacu . So nun habe ich nach auskurierter Erkaeltung die Wasserfaelle auch von der brasilianischen Seite gesehen und ich kann nicht sagen welche Seite schoener zu betrachten und zu geniessen ist. Man hat von hier mehr die Draufsicht und den Ueberblick und andererseits ist man naeher an den faellen dran. Ich machte einen Boottrip, bei dem der Spass darin besteht, so dicht wie moeglich an die Wasserfaelle heranzufahren, um dann alle komplett quietschnass heil zurueckzubringen. Also Maenner, Frauen, Omas und Babys und mich. Heute habe ich mir den Staudamm in Itaipu, er gehoert zu den sieben modernen Weltwundern, aus der Luft mit einem Ultralightflieger angeguckt. Nun aus der Luft ist ja eh alles kleiner, aber er ist gewaltig. Leider waren die Ueberlaufe abgestellt, das waeren sicherlich imposantere Fotos. Nun geht es wahrscheinlich durch Paraguay, ich weiss bloss noch nicht wann, denn morgen ist hier Unabhaengigkeitstag, da geht dann nichts. Lupus

PARAGUAY

18.09.2004 Asuncion . Ertsmal will ich noch nachtragen, dass ich einen Kurztrip nach Sao Paulo gemacht habe. Mit dem Bus 15 Stunden fuer knapp 1000km. Riesige Stadt und modern. Habe dort nun zwei Diebstahlattacken erlitten , zum Glueck ohne Verlust und Verletzung. Ansonsten sehr freundliche Menschen, die Brasilianer. Nach meiner Rueckkehr nach Foz de Iguazu, habe ich doch noch eine Technik- fuehrung durch das Wasserkraftwerk bekommen koennen. Imposant.
Nun die Strecke zwischen Foz de Iguazu und Asuncion ist nicht sonderlich landschaftlich reizvoll, aber dafuer sehr hueglig, und da in den Tropen, sind hier kuehle 30-38 Grad.

ARGENTINIEN

22.09.2004 Resistencia . Nun bin ich wieder in Argentinien und habe den Loop nun geschlossen. Nun gehts nach Cordoba. Richtung Sueden. LUPUS

02.10.2004 Cordoba. Jetzt schreibe ich mal was zu Cordoba, war laengere Zeit von der Seite abgeklemmt, weil web.de ein "relaunch" vorgenommen hat. Und dann gibt es von Cordoba nicht allzuviel zu berichten. Ist ne Bezirkshauptstadt mit verklinkerten Hochhauesern, die dann nicht so haesslich aussehen , wie die Betonzweckbauten die hier sonst so ueblich sind. Ein paar Fussgaengerpassagen hat es hier auch, in denen es den selben Konsum kauf mich gibt wie bei uns in deutschen Landen. Habe hier aber die Kinder und Jugentheaterfestivalwoche erlebt, besser gesagt eine Vorstellung des Leningrader Jugendtheaters. "Othello" - es war exellent! Am Vortag hatte ich "Mackbeth" gesehen fuer Erwachsene , da wurde in eineinhalb Stunden, ohne Pause, Standbein - Spielbeintheater realisiert. Na ja.
Habe von Cordoba dann Abstecher unternommen , nach Carlos Paz, ein nettes Staedtchenin lauschiger Huegellandschaft mit See. Und dann habe ich es mir nicht nehmen lassen einen Abstecher nach Nach Villa General Belgrano zumachen, wo angeblich viele deutsche sich niedergelassen haben und die Oktoberfesttradition in Argentinien begruendet haben. Tatsaechlich gibt es viel Blasmusik und Wuerste mit Sauerkraut und natuerlich Bier. Die angenehme Neuerung ist, dass Volkstanzgruppen verschiedenster Nationalitaeten auftreten und diese genauso frenetisch bejubelt und beklatscht werden wie die deutschen Folkloretaenzer.

13.10.2004 Buenos Aires . Tatsaechlich eine Weltstadt, hat mehr Hochhauser, meine Wolkenkratzeraehnliche , als Berlin. U- und S- Bahn gibt es auch. Ansonsten interessieren mich Staedte ja nicht wirklich sehr. Man kann nur einiges regeln , wie zum Beispiel die Buchung meines Rueckfluges. Den konnte ich, als ich schon mal was in Tucuman reservieren liess, nicht mit meinen Travellerchecks bezahlen. Und dass in einer Niederlassung von American Express! Bin dann noch mit der Faehre rueber nach Urugay, einen Radlerkumpan in Montevideo zutreffen. Es war ein gemuetlicher Bierabend. Ach so im Kino war ich auch und habe einen hinreissenden franzoesischen Cartoon ueber Fahrradleidenschaft gesehen. Klasse.

Puerto Madryn . Hier gibt es Wale , Orcas Delphine , Seeloewen und Seeelephanten und Pinguine. Die brueten gerade ihre Eier und so liegen sie in ihren Sandkuhlen unter Bueschen und Straeuchern . Man sieht sie also nicht millionenfach am Strand rumstehen. Ihr merkt, ich bin am Meer. Lupus

21.11.2004 El Chalten. Das ist hier ein sehr schoener Ort, kleines Nest, umgeben vom Cerro Torre und anderen Granit Felsen. Hier bin ich auf einem Campingplatz zur Gletscherwanderung mal vorgewandert, um am naechsten Morgen mich dem Ice-trekking anzu schliessen. Das Wetter war halbwegs trocken, die Flussueberquerung an der Seilrolle habe ich auch gemeistert und das Wandern ueber den Gletscher, mit seinen vielen Spalten und vielen Farben , habe ich sehr genossen. Leider wurde das Wetter dann schlechter, so dass das Eisklettern in der Gletscherwand ausfiel. Aber das ist Paytagonien live! In den stuermischen Winden hat mein Zelt standgehalten!
Lupus

27.11.2004 EL Calafate. Nun bin ich nicht mehr am Meer, sondern in den Bergen und habe nun auch den Perito Moreno Glacier besucht.
Leute hier ist Internet so grottenlangsam und teuer, das ich hier nicht wirklich auf der seite was tun kann, also auf bessere Zeiten, bis denne LUPUS

CHILE
07.12.2004 Puerto Natales. Hier habe ich gemacht was ich in El Chatten missen musste. Naemlich mein erstes Eisklettern in einer Gletscherwand, so richtig mit Steigeisen und Eispickel. Im Gletscher Grey. Der ist zugaenglich im Nationalpark Torres de Paine. Ich kann euch sagen nach den nicht mal 10 metern , aber immerhin mit Ueberhang , war ich voellig fertig und froh abgeseilt zu sein. Also Kletterer werde ich in diesem Leben wohl nicht mehr. Aber trotzdem eine tolle Erfahrung. Am Lago Grey die Eisberge zaehlen und sich vom Wind am Strand kullern lassen. Irrer Wind sage ich Euch. Hier wird er wohl geboren.
Von hier sind es ja nur noch 800 km nach Ushuaia. Mir scheint es so fern , wie Alaska. Keine Bange, ich halte durch, waere ja gelacht !LUPUS

14.12.2004 Punta Arenas. Nach einer sehr sehr schoenen aber anstrengenden Fahrt hierher, muss ich erstmal pausieren. Die letzten beiden Tage habe ich frueh beim Start auf nachlassenden Regen gewartet und dann doch Glueck gehabt. Immer leichter Rueckenwind, so das ich die 250 km in zwei Tagen machen konnte. War aber trotzdem , oder gerade deshalb, jeweils 8 Stunden im Sattel, so das ich und mein Hintern hier einfach mal pausieren muss.
Lupus

24.12.2004 USHUAIA !!! Its done!!!

Geburtstag und Weihnachten auf einmal !!!

Ich habe getan was ich tun wollte.

Geradelt in Gedenken an Heiko, dem ich davon nicht mehr erzaehlen kann
und fuer Johannes, der diese Strassen nie sehen wird.

Allen die mich auf dieser Reise in Gedanken begleitet und unterstuetzt haben, sei gedankt.

So gilt besonderer Dank meiner Mutter!

27.12.2004 Nun habe ich Weihnachten hier am Ende der Welt verbracht. Gestern habe ich die letzten 25 km bis zum Ende der Strasse Nr. 3 abgradelt. Dort steht ein Schild mit Kilometerangaben . 3000km bis Buenos Aires und 17 000 km bis Alaska. Bei mir stehen 24635 km auf dem Tacho.
fahre die zweite Kassette , die vierte Kette und hatte drei Plattfuesse zu flicken.
So moechte ich hier meinem Schrauber Joerg und seinem Team von der "Radspannerei" danken, der mir dieses Rad mit seinen Erfahrungen perfekt nach meinen Wuenschen zusammengeschraubt hat .